„ Problem nicht gelöst“
Weil sich ÖFB mit Verlegung des Cupfinal- Orts gewaltbereiten „ Fans“beugen musste, sind laut Präsident Leo Windtner nun Klubs gefordert
Herr ist Präsident es nicht Wahnsinn, Windtner, dass der ÖFB mit der Verlegung des Cupfinales Protesten von Personen nachgegeben hat, die die „ Krone“nicht unbedingt als Fans bezeichnen möchte?
Das ist die grundsätzliche Frage! Weshalb das Problem durch die Verlegung alleine nicht gelöst ist. Für uns gab’s aber noch eine Frage: Wer die Verantwortung für die einzelnen Idioten übernimmt, die für diese Exzesse sorgen? Schließlich sind wir Veranstalter! Da uns die Exekutive aber gesagt hatte, dass das Risiko nicht mehr kalkulierbar wäre, sondern überhöht, mussten wir reagieren.
Und der einzige Ausweg war, den „ Idioten“– wie Sie sie nennen – nachzugeben.
Nachdem sich durch Rapids Einzug in das CupEndspiel letzte Woche die Situation völlig geändert hatte, war unser einziges Ziel, einen Eklat zu vermeiden, und ein sicheres Finale zu garantieren.
Weil Sie Rapid erwähnt haben: Müssen aufgrund solcher Auswüchse nicht endgültig auch einmal die Vereine versuchen, dem extremistischen Teil ihrer Kundschaft Herr zu werden?
Das sehe ich auch so! Die Vereine sind gefordert, zumal ja der erste Anlauf zur jetzigen Eskalation schon das Wiener Derby im Herbst gewesen ist, als sogar die Tangente wegen Ausschreitungen gesperrt werden musste.
Was fordern Sie?
Dass die Vereine bereit werden, dem harten Kern ihrer Anhängerschaft wirklich entgegenzuwirken. Nämlich nicht nur mit Ankündigungen, sondern auch mit konkreten Sanktionen wie Stadionverboten.
Wobei diesbezüglich auch innerhalb der Bundesliga ein rigoroses Durchgreifen von Rapid vermisst wird.
Ich will keinem Verein auf die Finger schlagen – doch das angesprochene Wiener Derby müsste eigentlich für alle genug Weckruf gewesen sein.