Razzien in der Neonazi- Szene
Just nach der Identitären- Krise präsentiert TürkisBlau – rein zufällig, wie betont wird – einen Schlag gegen die Neonazi- Szene: Am Dienstag wurden in den frühen Morgenstunden bei 32 Rechtsradikalen Hausdurchsuchungen vorgenommen. Auslöser war ein Konzert in der Steiermark vor mehr als einem Jahr.
Sankt Barbara im Mürztal, März 2018: In gar nicht so kleinem Rahmen findet ein Skinhead- Konzert statt – und zwar vor den Augen von Undercover- Einsatzkräften. Das Konzert löste Ermittlungen aus – die nun, mehr als ein Jahr später, zu 32 landesweiten Hausdurchsuchungen ( ausgenommen Tirol) geführt haben: Gegen die Beschuldigten wird nach Verbotsgesetz ermittelt, festgenommen wurde noch niemand. Indes wurden Waffen und Kriegsrelikte – von Messern über Wurfsterne bis hin zu Granaten – bei den Razzien gefunden.
Laut Justiz- Generalsekretär Christian Pilnacek handelt es sich „ eindeutig um die Heroisierung nazistischer Ideen“. Sein Pendant aus dem Innenressort, Peter Goldgruber, fügte hinzu, dass man mit dem „ Schlag gegen die Neonazi- Szene“gezeigt habe, „ dass wir in alle Richtungen ermitteln“.
Der Grund für die lange Dauer zwischen Konzert und Razzien sei ein langer Krankenstand eines Staatsanwalts gewesen, so Pilnacek. Und: Dass just in der Identitären- Krise ein Erfolg im Kampf gegen Neonazis präsentiert wurde, sei Zufall: „ Hausdurchsuchungen kann man nicht nach politischem Belieben steuern.“Unter den Beschuldigten dürften sich übrigens keine Identitären befinden, heißt es.