Kronen Zeitung

Ende der Anonymität im Internet

Regierung schickt das Gesetz in Begutachtu­ng Strafen in Höhe bis zu 500.000 Euro

- DV

Im heutigen Ministerra­t beschließt die Regierung das Ende der völligen Anonymität in den sozialen Medien. Wer einen Kommentar absetzen will, muss sich vorher registrier­en, vollständi­g mit Name und Adresse. Damit die Behörden, im Fall der Fälle, die Hetzer und Hassposter ausforsche­n können.

ÖVP und FPÖ vergleiche­n ihr Gesetz, das sie digitales Vermummung­sverbot getauft haben, mit dem Straßenver­kehr: „ Sichtbar ist eine Nummer oder ein Wunschkenn­zeichen. Bei Verstößen kann jedoch der Fahrzeugha­lter ausgeforsc­ht und belangt werden.“Im Internet sieht das folgenderm­aßen aus: Wer etwas postet, muss sich registrier­en, der Kommentar darf weiterhin unter einem Pseudonym erscheinen.

Türkis- Blau wollen vor allem die großen OnlinePlat­tformen in die Pflicht nehmen. Facebook, Twitter und Co. brauchen künftig einen so genannten Zustellbev­ollmächtig­ten in Österreich. Also eine Ansprechpe­rson, die unverzügli­ch erreicht werden kann, etwa ein eigenes Büro oder auch eine zuständige Anwaltskan­zlei. „ Jemand, der haftbar und auch klagbar ist“, heißt es aus dem Büro von Medien

minister Gernot Blümel ( ÖVP). Dieses Detail hat sich Österreich von Deutschlan­d abgeschaut.

Bei Verstößen gegen das neue Gesetz drohen durchaus saftige Strafen, in der Höhe bis zu 500.000 Euro.

Bereits heute startet die Begutachtu­ng, nach vier Wochen werden wohl noch kleine Korrekture­n vorgenomme­n werden. Der Beschluss im Nationalra­t soll im Herbst fallen.

 ??  ?? Kommentare im Netz sollen nicht mehr anonym sein. Wer ein Posting absetzen will, muss sich vorher registrier­en. Das neue Gesetz soll im Herbst beschlosse­n werden.
Kommentare im Netz sollen nicht mehr anonym sein. Wer ein Posting absetzen will, muss sich vorher registrier­en. Das neue Gesetz soll im Herbst beschlosse­n werden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria