Glyphosat- Tests veröffentlicht
Bayer will mit 107 Studien Krebsrisiko des Unkrautvernichters widerlegen
Wegen des von Monsanto übernommenen Breitbandherbizids Glyphosat steht Bayer massiv unter Druck. Mittlerweile wurde der deutsche Pharmariese von US- Gerichten schon zweimal zu Entschädigungszahlungen verurteilt. Nun veröffentlicht Bayer Studien zum Krebsrisiko des umstrittenen Unkrautvernichters.
Der Streit um mögliche krebserregende Wirkungen von Glyphosat hat sich in den vergangenen Monaten zu einem Milliardenrisiko für Bayer entwickelt. Nach der Übernahme des USKonzerns Monsanto sieht sich der Konzern in den USA mit Tausenden Klagen wegen möglicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat konfrontiert. „ Indem wir unsere detaillierten wissenschaftlichen Sicherheitsdaten zugänglich machen, bieten wir Interessierten die Möglichkeit, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie umfassend unser Sicherheitsansatz ist“, erklärte der Leiter der Bayer- Pflanzenschutzsparte, Liam Condon. Alle Berichte, die im Zuge des EU- Zulassungsverfahrens bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ( Efsa) eingereicht wurden und an denen Bayer die Rechte besitze, sind jetzt auf der Transparenzplattform des Unternehmens öffentlich zugänglich. Dabei hat das EU- Gericht erst im März entschieden, dass die Studien über das Krebsrisiko von Glyphosat öffentlich gemacht werden müssten.
Die Entscheidung der EULebensmittelbehörde, entsprechende Untersuchungen unter Verschluss zu halten, sei nichtig, erklärten die Luxemburger Richter, weil hier das öffentliche Interesse an Informationen höher zu bewerten sei als der Schutz von Geschäftsinteressen.
Bayer verweist auf lange Forschungsarbeit
Der Streit um eine mögliche krebserregende Wirkung von Glyphosat entwickelt sich zum Milliardenrisiko für Bayer. In zwei Fällen wurde der Konzern zu Zahlungen in Millionenhöhe verurteilt. Bayer wehrt sich gegen die Entscheidung der US- Jurys und verweist auf Jahrzehnte Forschungsarbeit, die die Sicherheit des Wirkstoffs belegten.