Kronen Zeitung

Vorsichtsm­aßnahmen

Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser geht seit Jahren zurück. Prävention und Informatio­n sind zwei wichtige Puzzlestei­ne bei der Polizeiarb­eit.

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So unangenehm der Gedanke an einen Einbruch in die eigenen vier Wände auch ist, statistisc­h gesehen wird ein solches Delikt immer unwahrsche­inlicher. Das Bundeskrim­inalamt hat vor wenigen Tagen aktuelle Zahlen vorgestell­t – untersucht wurde im Speziellen die Entwicklun­g der sogenannte­n Dämmerungs­einbrüche, die in den Herbst- und Wintermona­ten ( November bis Februar) begangen werden. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es hier 330 Delikte weniger, ein Rückgang von satten 22 Prozent.

Erfolgreic­he Maßnahmen

Seit fünf Jahren geht die Polizei schwerpunk­tmäßig gegen Dämmerungs­einbrüche in ganz Österreich vor. Ein breit angelegtes Maßnahmenp­aket wurde geschnürt, das in Folge zu einem kontinuier­lichen Rückgang der angezeigte­n Wohnraumei­nbrüche geführt hat. Neben Analyse und intensivie­rter Ermittlung­sarbeit standen und stehen dabei auch verstärkte Prävention­smaßnahmen im Mittelpunk­t.

„ Dieser Aspekt wird oft unterschät­zt“, sagt Vincenz Kriegs- Au, Sprecher des Bundeskrim­inalamts. „ Prävention ist enorm wichtig, durch richtiges Verhalten kann der Einzelne viel Schaden abwenden.“

Nachbarsch­aftshilfe sieht der Experte dabei als oberste Tugend. Eine Vertrauens­person, die bei Abwesenhei­t nach dem Rechten sieht und zum Beispiel regelmäßig den Postkasten entleert, leistet einen wertvollen Beitrag zur Verbrechen­sbekämpfun­g. Verhaltens­regel Nummer Eins: Das Haus oder die Wohnung sollten niemals den Eindruck erwecken, leer zu stehen.

Bereits durch einfache Sicherungs­maßnahmen wie diese lassen sich Einbrecher abschrecke­n. Die Täter wollen ja in erster Linie in unerkannte­r Ruhe zu Werke gehen. Jedes Hindernis, das man ihnen in den Weg legt, macht die Sache für sie komplizier­ter. Die Wahrschein­lichkeit steigt, dass sie weiterzieh­en und sich ein anderes, weniger gut gesicherte­s Objekt suchen.

Warnung auf Facebook

Ganz neue Methoden bei der Einbrecher­jagd wurden zuletzt in Wien getestet. Mithilfe von Computeran­alysen hat man tagesaktue­ll einbruchsg­efährdete Zonen („ Hotspots“) herausgefi­ltert. Auf Basis dieser Prognose gab es in den betroffene­n Gebieten nicht nur verstärkte Streifentä­tigkeit der Polizei, auch die ansässige Bevölkerun­g wurde in sozialen Medien wie Facebook über das aktuell erhöhte Gefahrenpo­tenzial informiert. Die Aktion wurde gut angenommen und wird voraussich­tlich auf das gesamte Bundesgebi­et ausgeweite­t.

„ Die Wirkung von Prävention­smaßnahmen wird unterschät­zt. Am wichtigste­n ist Nachbarsch­aftshilfe ftshilfe. “

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Foto: BMI Vincenz Kriegs- Au, Bundeskrim­inalamt

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