Ein Bach- Ereignis
Konzerthaus: Matthäuspassion, Luks
Osterzeit ist Passionszeit. Und Bachs Matthäuspassion ist dabei die größte Herausforderung. Im Konzerthaus machten die Prager Ensembles Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704 unter ihrem Leiter Václav Luks die Matthäuspassion zum spannenden, dennoch innigen Glaubensdrama.
Das Konzerthaus sicherte sich dafür mit dem Collegium- 1704- Ensemble von Václav Luks die Königsklasse im Bereich Originalklang. Atemberaubend, wie klangschön, intonationssicher, grandios in Homogenität, Differenzierung und Präzision hier die Chöre und Choräle erklangen.
Luks setzte dabei mit seinem ebenfalls perfekt, im warmen Ton der historischen Instrumente folgenden Orchester bei den Chören auf eine detailreich und überlegt abgestimmte Dramatik, die doch nie zu forsch wurde. Die Choräle nahm er eher flotter, ließ ihnen wenig Chance, allzu weihrauchig zu werden. Bis auf den prachtvollen Jesus von Jan Martiník und den mit seinem hellen Tenor die Geschichte facettenreich rapportierenden Evangelisten von Eric Stoklossa kamen alle anderen Solisten aus den Chorreihen.
Hier mag der kleine Einwand gelten, dass im Großen Saal doch so manches Stück eine entsprechende Sängerpersönlichkeit braucht. Dennoch lieferten sie allesamt hervorragend ihre Arien ab, wurden dabei begeisternd von Flöte, Oboe, Cello solistisch begleitet. Auch von den beiden ersten Geigen, denn Luks spielte Bachs Aufteilung in zwei Chöre und zwei Orchester dank räumlicher
Eine überzeugende Trennung auch akustisch in diesem faszinierenden wie packenden Passionstheater aus.