36 Sekunden fehlten
Capitals vergeigten eine 2: 0- Führung, verloren bei Salzburg noch mit 2: 3 in der Verlängerung In Halbfinalserie steht es jetzt 3: 3 – Freitag fällt die Entscheidung um den Finaleinzug
Der schlechte Pass von Verteidiger Dorion vor das eigene Tor, Salzburgs Stürmer Raffl kommt an den Puck, macht das, was am gestrigen Abend kaum jemand mehr für möglich gehalten hätte – er bezwingt Caps- Goalie Lamoureux zum 2: 1- Anschlusstreffer ( 49.) . . .
Davor hatte der Tormann gehalten wie ein Außerirdischer. Beim Schuss von Duncan half die Stange ( 3.), dann parierte der 34- Jährige gegen Baltram ( 13.), Heinrich( 23.), Herburger ( 25.) und Huber ( 30.), brachte die Bullen auch in einer 83- sekündigen 3: 5- Unterzahl Ende des zweiten Drittels zur Verzweiflung. „ Bis dahin hatten wir die Partie unter Kontrolle“, sagte Trainer Cameron. Dessen Cracks in Führung gegangen waren, als Nödl einen Schuss von
Nissner 14 Sekunden vor Drittelende abfälschte ( 20.), ehe Verteidiger Wall nach Doppelpass mit Schneider nachlegte ( 33.), für die erste Zwei- Tore- Führung in der packenden Halbfinalserie seit Spiel eins sorgte.
Am Ende war es trotzdem zu wenig. Weil die Bullen nach dem Anschlusstreffer drauf losstürmten, die Caps drei Top- Konterchancen zur Vorentscheidung ausließen – und sich 36 Sekunden vor dem Ende, als die Bullen Goalie Michalek für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen hatten – das 2: 2 einfingen.
Statt dem Finaleinzug also Verlängerung, zum vierten Mal in der Serie. Da kassieret Schneider eine Strafe wegen Spielverzögerung, traf Herburger im Powerplay ( 64.). „ Es war wie immer extrem eng, eine Niederlage ist eine Niederlage – egal, wann du die Tore kassierst“, so Cameron.
Caps ohne Powerplay
Der sich nicht als einziger wunderte, dass die Wiener in der rassigen Partie nicht ein einziges Powerplay hatten: „ Ich sage nicht, dass unsere Strafen keine waren. Aber ich habe auch einige Vergehen von ihnen gesehen.“
Jetzt steigt am Freitag in Wien das entscheidende siebente Duell – der Sieger muss schon Sonntag gegen den KAC ran.
Ganz bitter. Wir schaffen es einfach nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen – im Finish musst du viel cleverer sein. Caps- Stürmer Mario FISCHER