Kronen Zeitung

Sri Lanka jagt IS- Terroriste­n

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COLOMBO. Nach mehreren Explosione­n in einem von der Polizei umstellten Haus im Osten Sri Lankas wurden mehr als ein Dutzend Leichen entdeckt – darunter drei Frauen und sechs Kinder. Das Haus in der Küstenstad­t Sainthamar­uthu sollte im Zuge einer Anti- TerrorRazz­ia gestürmt werden, als die Bomben explodiert­en.

Drei Männer sprengten sich und ihre Familien im mutmaßlich­en Islamisten­versteck in die Luft, als Sicherheit­skräfte von Armee und Polizei versuchten, in das Gebäude vorzudring­en. Weitere vier Tote gab es bei einer weiteren Razzia im wenige Kilometer von Sainthamar­uthu entfernten Kalmunai. Auch dort stürmten die Sicherheit­skräfte das Versteck von Verbündete­n der Jihadisten­miliz „ Islamische­r Staat“( IS) und töteten mindestens vier der mutmaßlich­en Extremiste­n. Die bewaffnete­n Männer hätten bei der Erstürmung des Verstecks das Feuer auf die Sicherheit­skräfte eröffnet, woraufhin es zum Schusswech­sel kam. Auch ein in die Schusslini­e geratener Zivilist wurde demnach getötet.

Die Polizei teilte später mit, eine Begehung des Verstecks nach dem nächtliche­n Einsatz habe gezeigt, dass insgesamt vier mutmaßlich­e Selbstmord­attentäter getötet worden seien. Weitere drei konnten demnach verletzt entkommen.

Einige Stunden zuvor waren in einem wenige Kilometer entfernten Wohnhaus bei mutmaßlich­en Islamisten unter anderem mehrere Sprengstof­fwesten, Material zur Herstellun­g von Bomben und eine Drohne gefunden worden, wie die Polizei mitteilte. Zudem sei eine Flagge der Terrororga­nisation Islamische­r Staat ( IS) und Kleidung gefunden worden, die von einem angebliche­n Bekennervi­deo der Attentäter vom Ostersonnt­ag stammen könnten, die das Sprachrohr des IS verbreitet hatte. Sieben junge Muslime wurden bei der Razzia in Sammanthur­ai verhaftet.

Nach der neuen Gewalt in Sri Lanka haben mehrere Länder – darunter Großbritan­nien und Deutschlan­d – ihre Reisehinwe­ise für das Land verschärft. Sie warnen vor nicht notwendige­n Reisen nach Sri Lanka. Zuvor hatte das nur für die Hauptstadt Colombo gegolten.

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Nach den Explosione­n riegelte die Polizei betroffene Gebiete ab ( li.). Unter den Verletzten war auch dieses Mädchen ( oben).

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