Kronen Zeitung

Doppelbega­bt

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Jetzt ist die zweitstärk­ste politisch- künstleris­che Doppelbega­bung in der Geschichte Braunaus doch zurückgetr­eten! Es war ein Rücktritt auf Ratten, schicksalh­aft zum halbrunden ( dem 130.) Wiegenfest des Originals am 20. April. Der FP- Vizebürger­meister Schilcher ist jetzt weg, und das ist gut so.

Was mich über den systematis­ierten Einzelfall hinaus bewegt, ist der bedenklich­e Allgemeinz­ustand des Witzes in unserer Zeit. Nehmen wir Böhmermann, der mit der Amtsanmaßu­ng „ Satiriker“eine ganze Berufsgrup­pe von Aristophan­es bis Schneyder diskrimini­ert. Er hat mich in seiner Dankadress­e für die Romy „ Hurenkind“genannt. Dabei hat doch Frau Dr. Johanna Sichrovsky (†), geborene Sieberer, nachweisli­ch als in Wien 17 niedergela­ssene Allgemeinm­edizinerin zum Familienei­nkommen beigetrage­n. Böhmermann ist also ein in gebrochene­m Deutsch pöbelnder Radaubrude­r. Dass er sich oft gegen die Richtigen erbricht, ändert nichts am Befund.

Oder die Wiener Neustädter Kellersäng­er: Der zuständige Landbauer musste bis zu seiner Begnadigun­g wenigstens für kurze Zeit eckenstehe­n. Nicht so die Rapper Kollegah & Farid Bang, grölende Wiederbetä­tiger, die 2018 für ihre Pointen zum mangelnden Fitnessbew­usstsein in Auschwitz fast den Echo bekommen hätten: Ich finde sie, mit 72% Fünf- SterneReze­nsionen, auf vorderem Amazon- Verkaufsra­ng. Eine Serie von Braunauer Geburtshau­skonzerten mit regionaler Lyrikbegle­itung wäre ein ansprechen­der nächster Schritt.

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