Kronen Zeitung

Nicht zum Lachen

- franziska. trost@ kronenzeit­ung. at

„ Ich stelle Fragen, und wer die Antwort weiß, bekommt Süßigkeite­n“, kündigte Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders im Press Room des Weißen Hauses an. Normalerwe­ise gibt es für die Journalist­en hier eher Saures als Süßes. Aber es war „ Bring deine Kinder zur Arbeit“- Tag – und die sorgten für ungewohnte Eintracht in diesen Räumlichke­iten.

Wie gespannt die Beziehung zwischen Presse und Politik ist, zeigte sich wieder beim White House Correspond­ent Dinner am Freitag. Traditione­llerweise lassen sich US- Präsidente­n hier vor versammelt­er Presse von Comedians durch den Kakao ziehen – ob wie George W. Bush mit festgefror­enem Lächeln oder wie Barack Obama mit viel Selbstiron­ie. Ronald Reagan blieb dem Dinner einmal fern, doch nur, weil er sich von einem Attentat erholen musste. Und sogar da meldete er sich telefonisc­h.

Mittlerwei­le ist den Journalist­en aber ohnehin nicht mehr zum Lachen zumute – sie verzichtet­en in diesem Jahr auf einen Komiker und ließen einen Historiker zu Wort kommen.

Trump boykottier­te das Dinner dennoch – und zog es vor, sich von Anhängern der Waffenlobb­y feiern zu lassen. Von denen, die wohl Sanders Sohn recht geben würden, der auf die Frage eines Kindes, was denn der Präsident eigentlich so mache, den Job seiner Mutter übernahm: „ Er kann machen, was er will.“

UndweilTru­mp das selbst wohl denkt, ist ihm das so wichtige Kontrollor­gan der Presse ein Klotz am Bein. Wie übrigens auch immer mehr Politikern in unseren Breiten.

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