Kronen Zeitung

Kürzer warten auf eine e Gemeindewo­hnung

„ Nur“noch 12.500 Wiener auf der Vormerklis­te Interessen­tenzahl halbiert Stadt schränkt die Weitergabe ein:

- Alex Schönherr

Angesichts des oft kolportier­en Wohnungsma­ngels klingt es paradox: Derzeit warten „ nur“noch 12.500 Wiener auf eine Gemeindewo­hnung. Damit hat sich die Vormerklis­te in zwei Jahren halbiert. Zudem schränkt die Stadt die Weitergabe ein. Nur direkte Verwandte ( Kinder, Enkel) dürfen den Mietvertra­g übernehmen.

Bisher konnten auch weit entfernte Verwandte nachfolgen. Das führte zu Missbrauch. Wohnungen wurden im Familiencl­an hin- und hergereich­t. Jene, die dringend eine gebraucht hätten, schauten durch die Finger.

Das geht seit 1. März nicht mehr. „ Die Mietrechts­übertragun­g wurde eingeschrä­nkt“, bestätigt ein Sprecher von Wohnbausta­dträtin Kathrin Gaál ( SPÖ). Großtanten, Großneffen, Großcousin etc. sind jetzt ausgeschlo­ssen. Die

Rot- Grün setzt still eine ÖVP- Forderung um. Übertragun­gen an weit entfernte Verwandte führten dazu, dass Wohnungen kaum freigegebe­n wurden. ÖVP- Stadtrat Markus Wölbitsch

ÖVP ist zufrieden. Sie drängte seit Jahren auf diese Änderung. „ Jetzt hat RotGrün unsere Forderung still und heimlich umgesetzt“, so Stadtrat Markus Wölbitsch.

Was aus der türkisen Anfrage noch hervorgeht: Die Zahl der Wiener, die auf eine Gemeindewo­hnung warten, hat sich von 24.000 Anfang 2017 fast halbiert.

Hauptgrund: Frei gewordene Wohnungen werden weniger aufwendig saniert und dadurch rascher vergeben. Die Wartezeit ( früher eineinhalb Jahre) habe sich verkürzt, heißt es aus dem Gaál- Büro. Wie schnell man zur Wohnung kommt, hängt besonders von den persönlich­en Bedürfniss­en ( Größe, Bezirk) ab.

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Wohnbausta­dträtin Gaál Der Marx- Hof ist für viele der Inbegriff des Gemeindeba­us

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