„ Man muss loslassen lernen“
„ SOKO Kitz“- Kommissarin Julia Cencig über ihre innere Ruhe, verknotete Beine & „ Dancing Stars“
Sie haben mich zum Yoga in denWiener Burggarten eingeladen. Ganz schön anstrengend!
( lacht) Für Sie vielleicht, für mich war’s das pure Vergnügen! Seit wann machen Sie das? Schon richtig lange. Vor 20 Jahren bin ich von einer Ballett- in eine Yoga- Routine gerutscht, weil fürs Tanzen neben der Schauspielerei keine Zeit mehr blieb. Ich wollte mir aber die Elastizität erhalten, und zusätzlich ist
Yoga einfach perfekt, um mich zu erden, innerlich zu beruhigen, zentrieren und meine Ruhe zu finden. Sind Sie so ruhebedürftig? Ich bin ein quirliger Typ, ständig auf den Beinen und mache gerne sieben Dinge zugleich und die möglichst schnell. Daher ist der meditative Aspekt von Yoga für mich genau das Richtige. Man versucht, alle Gedanken loszulassen, sich nicht festzuhalten, weder am Dehnungsschmerz noch an den Gedanken, die durch den Kopf rasen. Das ist eine lebenslange Übung, aber ich gehe immer klaren Geistes aus einer Yoga- Stunde. Wie oft „ lassen Sie los“? Wenn ich „ SOKO Kitz“drehe, dann geht es leider nicht so regelmäßig, aber ich mache auch am Set immer wieder einzelne Yoga- Positionen durch, wenn ich merke, alles verkrampft sich. Dann fang ich manchmal an, ohne dass ich es merke, YogaVerrenkungen zu machen, und setze mich mit verknoteten Beinen auf den Kommissariats- Tisch. Das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig für die Kollegen.
Konnten Sie denn einige von ihnen für Yoga begeistern?
Andrea L’Arronge ist schon lange leidenschaftliche Yogini. Die Männer, glaube ich, belächeln mich.
Sie kommen ja von der Bühne. Geht die Ihnen nicht ab?
Ja, schön langsam schon. Ich bin sehr zuversichtlich, wenn die „ SOKO“- Phase zu Ende ist, was sie ja irgendwann sein wird, dass etwas kommt, das dann wieder mehr Theater beinhaltet. Konkrete Pläne hab ich keine, aber auch keine Angst. Es geht ja immer weiter.
Hilft Ihnen Yoga, im Leben gelassen zu bleiben?
Ja, ich habe immer stärker das Gefühl, dass dieses jahrzehntelange Üben wirkt. Dass der Geist nicht festhält an Wünschen, Ängsten und Schmerzen.
Ihre Tanzleidenschaft könnten Sie doch bei „ Dancing Stars“ausleben?
Als ehemals ehrgeizige Tänzerin weiß ich nicht, ob ich dabei die Coolness hätte, einfach zu sagen: „ Danke, das war’s!“, wenn man rausgewählt wird und der lustige Stocksteife weiterkommt.
Da müssten Sie wohl eine Extra- Einheit Yoga einlegen.
( lacht) Ich würde sagen mehrere.