Kronen Zeitung

Strache kassiert Schelte

Warnung vor „ Bevölkerun­gsaustausc­h“im „ Krone“- Interview sorgt für Wirbel

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Kurz nach dem freiheitli­chen Verspreche­n, sich von den Identitäre­n und rechtsextr­emen Avancen loszusagen, prasseln neuerlich heftige Vorwürfe auf die FPÖ ein. Der Grund: Im „ Krone“- Interview verteidigt­e Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache den unter extremen Rechten beliebten Ausdruck „ Bevölkerun­gsaustausc­h“.

Heinz- Christian Strache will, das erklärte er im „ Krone“- Sonntagsin­terview unumwunden, den ihm zufolge drohenden „ Bevölkerun­gsaustausc­h“unterbinde­n. Auf den Einwand von Redakteuri­n Conny Bischofber­ger, dies sei ein Ausdruck der rechtsextr­emen Szene, entgegnete der FPÖ- Chef, dass es für ihn vielmehr ein „ Begriff der Realität“sei.

Straches Aussage sorgte angesichts der erst kürzlich erfolgten Bemühungen, sich von den Identitäre­n zu distanzier­en, für heftigen Wirbel. Und nebst all den Kritikern freut sich vor allem einer darüber: Identitäre­nChef Martin Sellner. Via Twitter teilte er seine Freude darüber mit, dass „ Strache Wort hält“und den von den Identitäre­n häufig bemühten Kampfbegri­ff verwendet. Die Aussage Straches lobt Sellner als „ gute Neuigkeit aus der Tagespolit­ik“.

SPÖ und Neos üben heftige Kritik

So euphorisch sind allerdings nicht alle Beobachter. „ Wie viel ist die Distanzier­ung der FPÖ von den Identitäre­n wert, wenn Ihr Vizekanzle­r Strache im Identitäre­n- Sprech antwortet?“, fragt etwa die SPÖ- Abgeordnet­e Sabine Schatz in Richtung Kanzleramt.

Noch deutlicher äußern sich die Neos in der Causa: Die Aussagen Straches sind für Vizechef Nikolaus Scherak „ eine unfassbare Entgleisun­g“. Laut dem Opposition­ellen „ bedient sich der Vizekanzle­r hier eindeutig der Sprache der Rechtsextr­emen – das geht gar nicht“.

Und die FPÖ? Die sieht in der Aussage „ nichts Verwerflic­hes“, wie der blaue Generalsek­retär Christian Hafenecker ausrichtet.

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