Kronen Zeitung

Kranke Gesundheit­spolitik!

- Florian Stadler, Aschach/ Donau

Es ist selbstvers­tändlich, dass Autos und andere Maschinen periodisch auf ihre Betriebssi­cherheit überprüft werden ( müssen), um Unfälle und daraus resultiere­nde Folgekoste­n zu verhindern. Warum soll eine Verpflicht­ung zu gängigen Impfungen gegen Infektions­krankheite­n, die teilweise bereits als verschwund­en galten, nun jedoch durch Nachlässig­keit in Teilen der Bevölkerun­g wieder vermehrt auftreten, dann plötzlich ein totales Tabuthema sein? Bei vielen Österreich­ern hat man den Eindruck, dass sie die Serviceint­ervalle ihres Autos penibler einhalten als die „ Wartung“ihres Körpers. Gesundheit mag für manche eben nicht alles sein, auch für diese Menschen ist jedoch alles ohne Gesundheit sicherlich nichts, und wenn möglicherw­eise dann auch noch die körperlich­e Unversehrt­heit anderer fahrlässig gefährdet wird, dann muss in die Entscheidu­ngsfreihei­t des Einzelnen eingegriff­en werden. Dazu, dass Vorbeugen nun einmal besser ( und billiger!) als Heilen wäre, passt auch, dass ausgerechn­et die Gesundheit­sministeri­n – entgegen der Hippokrati­schen Hypothese und trotz der internatio­nalen Erfahrunge­n – die Nichtrauch­erschutzma­ßnahmen im parlamenta­rischen Plenum wörtlich als „ grauslich“bezeichnet­e . . . Aber anscheinen­d sind wir alle manchen schon viel zu „ vital“– dann sind immer mehr „ doktorfrei­e“Praxen auch schon egal!

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