Manche mögen’s heiß
Christian Magadits rauchte bis zum 30. Geburtstag täglich drei Packerl Zigaretten, jetzt bereitet er sich auf den härtesten Ultralauf der Welt vor
Eine Gürtelschnalle als Lebenstraum. Könnte man sich auch kaufen – will Christian Magadits aber nicht. Lieber versucht er im Juli den härtesten UltraLauf der Welt, den „ Badwater“über 135 Meilen oder 217,26 Kilometer in weniger als 40 Stunden zu bewältigen. Dann gibt es die Gürtelschnalle. Für alle unter 48 Stunden eine Urkunde . . .
Begonnen hat die Laufkarriere des 47- Jährigen in einer Arztpraxis. Drei Schachteln S Zigaretten und die Feierabendbiere setzten dem Körper zu. Nach einem ernsten Gespräch wurden Laufschuhe gekauft, „ dazu hab ich den Zigaretten abgeschworen“, erzählt der OMV- Mitarbeiter, der als Inspektor im Kraftwerksbereich tätig ist, dabei auch im Kesselhaus arbeitet.
„ Da hat es oben 60, 70 Grad, kannst du das Stiegengeländer nicht angrei
fen.“Kein Problem – denn Magadits, zweifacher Gewinner des „ Race across Burgenland“über 218 Kilometer, liebt die Hitze: „ Am liebsten laufe ich im Juni und Juli. Da macht es nichts, dass es beim Start des „ Badwater“im Death Valley um die 50 Grad hat.
Für die Tortur gab es 1000 Anmeldungen, 100 Athleten dürfen starten. Mittels Fragebogen bewertet eine vierköpfige Jury die Eignung der Bewerber, vergibt Punkte – die Besten sind dabei.
Auch Cola und Twinni
So kommt man zu einer Finisher- Quote von 80 Prozent, gab es in der 32- jährigen Geschichte auch noch keinen Todesfall. Viertausend Kilometer spult Magadits pro Jahr ab – „ intensiv, aber für mich keine verlorene, sondern gewonnene Zeit“, sagt der Wiener, der bereits 80 Paar Laufschuhe verbraucht hat.
Und den Flüssigkeitsbedarf für den Weg zum Whitney Portal in Kalifornien auf 2.530 Meter Höhe bereits genau berechnet: „ 1,2 Liter pro Stunde, macht bei 30 Stunden 36 Liter!“Wobei es zwischendurch auch einmal ein Cola oder wie zuletzt im Burgenland ein Twinni- Eis sein darf.