Patientin starb nach Überdosis
Wegen der Überdosierung eines Rheuma-Mittels verstarb im Sommer des letzten Jahres eine 75-jährige Steirerin. Einmal pro Woche hätte sie es bekommen sollen, in einem Pflegeheim erhielt sie es eine Woche lang aber täglich. Die Stationsleiterin (49) stand wegen fahrlässiger Tötung vor der Bezirksrichterin in Feldbach.
Mit der Stationsleiterin ist auch die Hausärztin der Verstorbenen angeklagt. Doch die Verhandlung gegen die Medizinerin wurde wegen Erkrankung ausgesetzt. So wurde vorerst nur die Diplompflegerin befragt, die für die Einteilung der Tabletten zuständig war.
Laut ihren Aussagen trug sie die Medikamente auf Basis der Arztbriefe ein. Einmal pro Woche, und zwar jeden Freitag, war das Medikament Methotrexat für Maria P. vorgesehen. Wieso die Dosis plötzlich täglich aufschien, lässt sich (noch) nicht erklären. Der Eintrag der wöchentlichen Gabe sei zwar im Computer vermerkt, im Ausdruck trete dieser aber nicht in Erscheinung. Mit dem eigentlich bekannten Rheuma-Mittel habe die 49-jährige Angeklagte bis dahin auch noch nichts zu tun gehabt.
Die Richterin will nun mithilfe eines Gutachtens abklären, ob der körperlich schlechte Zustand der Verstorbenen nicht schon früher hätte auffallen müssen. Außerdem soll das Computerprogramm des Pflegeheims auf seine Eintragungen bezüglich der Medikamentenvergabe überprüft werden. Zudem erfolgt die Einvernahme der angeklagten Ärztin. Maria P. (li.) verstarb nach einer Überdosierung. Anwältin Mariella Hackl (oben) vertritt die Hinterbliebenen.