Ignoranz und Beißreflexe
H.-C. Strache ließ jüngst in einem Interview mit der großartigen Conny Bischofberger aufhorchen, als er den Begriff „Bevölkerungsaustausch“verwendete. Einen Begriff, welcher auch von den ziemlich rechtsstehenden Identitären gerne verwendet wird, um eine Entwicklung zu beschreiben, die vielen im Land sehr wohl zunehmend Sorge bereitet.
Kaum war das Interview publiziert, trat schon die große Oppositionspartei auf den Plan, um neuerlich ein sofortiges Ende der türkis-blauen Regierungskoalition einzufordern.
Warum eigentlich? Weil im Sinne der verfassungsmäßig garantierten Meinungsfreiheit offen über nicht zu leugnende Tatsachen gesprochen wird? Tatsachen, die klar indizieren, dass – wenn die Entwicklung so weitergeht – Österreich in spätestens 40 Jahren aufgrund der eigenen niedrigen Geburtenrate ein mehrheitlich islamischer Staat – mit dann strengen islamischen Regeln – sein wird?
Das Thema ist viel zu ernst, als dass damit politisches Kleingeld geschlagen werden darf. Und es aus dem politischen Diskurs auszublenden, nur weil sich auch die Identitären sowie der Vizekanzler damit befassen, erscheint unverantwortlich und kurzsichtig. Ignoranz und Pawlow’sche Beißreflexe sind das denkbar schlechteste Rezept, um immanente und elementare Bedrohungen unserer freiheitsbasierten und – Gott sei Dank – immer noch religionsunabhängigen Gesellschaft abzuwehren.
Es geht jetzt nicht um angebliche nicht konforme Propaganda, sondern um die nachhaltige Bewahrung des Hausverstandes.