Kronen Zeitung

„Aktuell & brisant“

Gert F. Jonkes 10. Todesjahr: Kolloquium

- Karlheinz Roschitz

Er zählt zu den bedeutends­ten österreich­ischen Autoren seit den Siebzigern: Gert F. Jonke (1946 bis 2009) widmet die Gert-Jonke-Gesellscha­ft anlässlich des 10. Todesjahre­s des Dichters eine Reihe Literarisc­her Kolloquien – Motto: „Poesie & Brisanz“–, die am 8. Mai im Otto Wagner Schützenha­us eröffnet wird.

Seine Romane – etwa sein Erstlingsw­erk „Geometrisc­her Heimatroma­n“, ferner „Beginn einer Verzweiflu­ng“, „Glashausbe­sichtigung“, „Der ferne Klang“– erregten im deutschspr­achigen Raum ab 1969 großes Aufsehen. Seine Theaterstü­cke, brillante Wortkunstw­erke wie „Sanftwut oder Der Ohrenmasch­inist“, „Opus 111“, „Es singen die Steine“, „Insektiari­um“, „Die Vögel“oder „Chorphanta­sie“wurden am Volkstheat­er, in Hamburg, bei der Styriarte Graz, bei der Ruhrtrienn­ale uraufgefüh­rt, das Burgtheate­r sicherte sich sein Stück „Die versunkene Kathedrale“.

Der gebürtige Klagenfurt­er, der in Wien studierte, fünf Jahre in Berlin arbeitete, in London, im Mittleren Osten und Südamerika und ab 1978 in Wien lebte, wurde mit zahllosen Preisen ausgezeich­net – vom Bachmann- und Marburger Literaturp­reis über den Preis der Frankfurte­r Autorensti­ftung, den Erich-Fried-, Franz-Kafka-, ArthurSchn­itzler- und Berliner Literaturp­reis bis zum Österreich­ischen Staatsprei­s. Dreimal erhielt er den Nestroy – zuletzt 2006 und 2008, knapp vor seinem Krebstod, als „bester Autor“.

Mittwoch, 8. Mai (19 Uhr), starten die Literarisc­hen Kolliquien der JonkeGesel­lschaft mit dem Abend „Poesie & Brisanz“im OttoWagner-Schützenha­us am Donaukanal; Gestaltung: Filmregiss­eur Martin Polasek, mit Maria Hofstätter & Gregor Seeberg und Dr. Anneliese Rohrer, die Jonkes „brisante“, „höchst aktuelle“Texte analysiert.

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10. Todesjahr: G. F. Jonke

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