600 Luftangriffe in 24 Stunden
300 getötete Zivilisten, 300.000 Menschen auf der Flucht, 24 medizinische Einrichtungen, 35 Schulen und vier Flüchtlingscamps bombardiert, Kornfelder, die in Flammen stehen – Daten aus der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens, die unlängst von der UNO veröffentlicht worden sind. Kürzlich wurden innerhalb von 24 Stunden 600 Luftangriffe auf die Region gezählt.
Seit vielen Wochen schon laufen diese Angriffswellen der syrischen und der mit ihr verbündeten russischen Luftwaffe. Idlib, die letzte syrische Provinz, die noch von Rebellen beherrscht wird, soll sturmreif geschossen werden. So war das in dem bereits mehr als acht Jahre dauernden Krieg um Syrien schon in Homs sowie in den Teilen von Aleppo oder Damaskus, die sich zum Teil jahrelang in den Händen der AssadGegner befunden hatten. Die Kämpfer, die dort überlebt haben, sind dann mit ihren Familien nach Idlib evakuiert worden.
Im Kessel von Idlib sollen sie jetzt komplett vernichtet werden. Das Grauen, das dort noch bevorsteht, kann man sich kaum ausmalen.
Die Kämpfer, die den Assad-Truppen dort gegenüberstehen, haben mit der Zivilbevölkerung freilich genauso wenig Erbarmen wie das Regime in Damaskus. Denn Idlib wird von einer radikalen islamistischen Terrorgruppe beherrscht, die sich von AlKaida abgespalten hat. Die Männer sehen sich und alle anderen Todesopfer – also auch Frauen und Kinder – als Märtyrer Allahs!