Kronen Zeitung

Der letzte Tango Der Onkel aus Amerika Demo-Vorwürfe China

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Der letzte Life Ball steht an; so heißt es zumindest. Denn sicher ist nur, dass das nicht sicher ist. Gery Keszler, der Organisato­r und „Erfinder“dieser schrillen Veranstalt­ung, hat selbst bekannt gegeben, dass es heuer der letzte schrille Ball sein wird. Er gesteht auch ein, Fehler gemacht zu haben. Diese Fehler, so meint er, stünden aber in keinem Verhältnis zu dem, was er erschaffen habe. Na ja, wie auch immer.

Tatsache ist, dass einerseits die Kosten explodiert­en und anderersei­ts Sponsoren absprangen oder ihre Großzügigk­eit reduzierte­n. Der Wiener Bürgermeis­ter möchte ja den Ball als außergewöh­nliches Ereignis am Leben erhalten, aber nicht mehr unter einem Organisato­r Keszler, und dafür wird es wohl Gründe geben. Die Gemeinde Wien hat jedenfalls, so konnte man lesen, die angeblich noch fehlenden 100.000 Euro locker gemacht, um die Finanzieru­ng abzusicher­n. Dürfte also kein Problem sein, annähernd eine Million an Subvention für diesen Ball zu zahlen.

Heuer ist Keszler also noch einmal und auch das letzte Mal der Organisato­r; egal, wie es weitergeht. Ob der letzte Tango getanzt wird und ob dann der Vorhang endgültig fällt. Und auch für Tom „Conchita Wurst“Neuwirth ändert sich was. Dieses Spektakel bot immer eine Bühne für ihn. Ab heuer gibt es für ihn vermutlich einen Auftritt pro Jahr weniger. Josef Höller, per E-Mail

Wenn der große dicke Onkel mit seinen Dollarbünd­eln aus Amerika kommt, liegen sie alle auf dem Bauch und schleimen ihm entgegen, zumal er versproche­n hat, ihnen aus dem leidigen BrexitSchl­amassel herauszuhe­lfen.

Trump ist weder Politiker und schon gar nicht Diplomat; er ist einzig und allein Geschäftsm­ann und glaubt, dass Amerika seine Firma ist. Der Rest der Welt sind nur seine Geschäftsp­artner und haben zu spuren, wie es ihm gerade beliebt.

Sogar die Queen musste gute Miene zum bösen Spiel machen, und man sah es ihr an, wie schwer ihr das gefallen ist. Nur die eiserne Disziplin hat ihr dabei geholfen.

Allein die Körperspra­che sagte alles, als er ihr seine fette Hand gab, die natürlich oben war, und das bedeutet: Ich bin stärker als du und habe die Macht. Die großen Demos gegen ihn hat er freilich nicht zu sehen bekommen, und daher haben sie auch gar nicht existiert. Alles Fake!

Unglaublic­h, wie einfach es ist, amerikanis­cher Präsident zu sein! Schwuppdiw­upp, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt! Josef Blank, Elsbethen

Wenn ein Verbrecher fotografie­rt wird, kommt sofort ein Anwalt, klagt nach dem Datenschut­zgesetz und verweist auf die Unschuldsv­ermutung.

Aber wenn Polizisten, die sich täglich mit Randaliere­rn und aggressive­n Demonstran­ten unter Einsatz ihrer Gesundheit, oft genug auch ihres Lebens, abgebildet werden, gibt es nur bösartige Kommentare. Wo ist hier der Datenschut­z, das Recht auf das eigene Bild und die Unschuldsv­ermutung? Die Dienstbehö­rde und insbesonde­re die Polizeigew­erkschaft ist gefordert, hier einzuschre­iten!

Wolfgang Österreich­er, Wien

China wird dieser Tage viel Raum in den Medien eingeräumt. Es geht vor allem um die neue Seidenstra­ße des Xi Jinping, Chinas Staats- und Parteichef. Das Projekt wird nicht unkritisch gesehen, wobei wir hier durchaus auch die Stimme der USA heraushöre­n können, die Europa ihrem Machtberei­ch zurechnen. Auch der „Widerstand“gegen North stream 2 wäre hier zu erwähnen, hier geht es aber gegen Russland. Wenn man den Anspruch des World Player der EU wörtlich nimmt, sieht das merkwürdig aus; die EU gebärdet sich hier eher als Objekt denn als Subjekt.

Jedenfalls wird China, siehe z. B. das Weltjourna­l des ORF vom 5. 6., eher als Gefahr dargestell­t. Auch der Jahrestag des Tian’anmen-Massakers dieser Tage wurde gestern im ORF nicht als Sympathiew­erbung für China gebracht – mit Recht! Nur hat damit Xi Jinping nichts zu tun. Da war Deng Xiaoping verantwort­lich, der aber sonst als Chinas Reformer gehandelt wird.

Was mir da aber im Zusammenha­ng aufgefalle­n ist, ist der Umstand, dass am Tian’anmen-Platz in Peking sich noch immer dieses Riesenbild von Mao Zedong befindet, den Wikipedia als Massenmörd­er bezeichnet. Sein Porträt zierte auch lange Zeit – manchmal sehe ich es noch heute – die T-Shirts der 68er, die auch gerne aus der MaoBibel zitierten. Diese 68er haben ja bekanntlic­h (und erfolgreic­h) den Marsch durch die Institutio­nen angetreten. Wäre es nicht an der Zeit, dass sie sich für ihre „Jugendsünd­en“entschuldi­gen? In anderen Fällen wird das ja streng eingeforde­rt. Oder gilt auch hier die Volksweish­eit, „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe“.

Jürgen Jauch, Linz

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