Kronen Zeitung

250 Tage

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Da steht uns ganz schön was bevor: Noch 100 Tage bis zur Wahl am 29. September. Auch wenn aus den Parteien gerne beteuert wird, man wolle ja nur in den letzten Wochen vor der Wahl so richtig kämpfen, rechnen alle Beobachter mit einer Schlacht wie nie zuvor. Und die hat schon vor mehr als einem Monat mit der Ausrufung der Neuwahlen durch Sebastian Kurz begonnen.

Seither blieben sich Türkise, Rote und Blaue wenig schuldig. Doch es wird noch sehr viel dicker kommen, auch Pinke und Grüne werden sich laut bemerkbar machen. Und während die Wahlkämpfe­r beteuern, „nur sachlich um Stimmen zu werben“, wird man einander in Wahrheit beflegeln, sich sprichwört­lich an die Schienbein­e treten, wird Unflat säen.

Und was passiert danach? Bis zum 29. September werden die Parteien einander so tiefe Wunden zugefügt haben, dass sie diese erst einmal lecken müssen. Ein wüster Wahlkampf erschwert die ohnehin schwierige Regierungs­bildung noch zusätzlich.

Übergangsk­anzlerin Brigitte Bierlein kann und will nur schwer verbergen, dass sie lieber heute als morgen ihr Amt an einen wieder vom Parlament gewählten Kanzler übergeben würde. Die Realität freilich könnte eine ganz andere werden: Regierungs­bildungen haben in Österreich auch schon (siehe etwa 1999/2000) glatt vier Monate gedauert. Also reden wir nicht von 100 Tagen, sondern womöglich von vielleicht 250 Tagen zwischen Neuwahlaus­rufung und Angelobung.

Da steht uns was bevor!

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