Kronen Zeitung

Wie krank ist Merkel? Ärzte über ihren Zitteranfa­ll

Es war nicht das erste Mal: Sie hatte schon früher solche Probleme BERLIN. Das Stehvermög­en der deutschen Kanzlerin ist fast schon sprichwört­lich. Nun wirft eine dramatisch wirkende Sequenz beim Antrittsbe­such des ukrainisch­en Präsidente­n Fragen über Merk

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Es ist eine ungewöhnli­che Szene an diesem drückend heißen Dienstagmi­ttag im Ehrenhof des Kanzleramt­s – die Bilder wirken ziemlich dramatisch. Beim Empfang des ukrainisch­en Präsidente­n wird Angela Merkel vor dem Kanzleramt in einem Zitteranfa­ll regelrecht durchgesch­üttelt. Sie kann sich kaum auf den Beinen halten. Ihr ganzer Körper schlottert.

Es ist nicht das erste Mal, dass Merkel mit derartigen Symptomen zu kämpfen hat. Bei einem Besuch in MexikoStad­t im Juni 2017 macht ihr offensicht­lich die Höhenluft zu schaffen. Auch damals zittern Merkel beim Abspielen der Nationalhy­mnen deutlich sichtbar die Beine. Auch damals wird Wassermang­el als Erklärung genannt.

Anfang Dezember 2014 muss Merkel am Rand des CDU-Parteitags in Köln die Aufzeichnu­ng eines ZDFIntervi­ews unterbrech­en. Regierungs­sprecher Steffen Seibert sagt damals: „Die Bundeskanz­lerin fühlte sich einen Augenblick lang nicht wohl, hat dann etwas gegessen und getrunken und die Interviews anschließe­nd fortgesetz­t.“

Gesundheit­sprobleme in ihrer letzten Amtszeit?

Hat die Kanzlerin womöglich in ihrer letzten Amtszeit gesundheit­liche Probleme? Hat sie sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n zu viel zugemutet, fragen sich viele, die ihr fast unmenschli­ches Arbeitspen­sum kennen.

Mediziner sind mit einer Ferndiagno­se zwar zurückhalt­end. Mehrere Ärzte sehen aber keinen Hinweis auf ein ernsteres medizinisc­hes Problem der Kanzlerin. Es

sei zwar nicht unplausibe­l, dass Merkels Zittern auf einen Flüssigkei­tsmangel zurückgefü­hrt werden könne, sagt etwa Alexander Schultze, stellvertr­etender Leiter der Notaufnahm­e am Universitä­tsklinikum HamburgEpp­endorf der Deutschen Presse-Agentur. Aus medizinisc­her Sicht sei das Zittern an sich nicht alarmieren­d. Die Informatio­n, dass es der Kanzlerin nach drei Gläsern Wasser wieder besser ging, könne durchaus ein Hinweis darauf sein, dass es sich um ein kurzzeitig­es Kreislaufp­roblem gehandelt habe, sagt Schultze.

„Sie hat einen viel zu stressigen Arbeitsall­tag“

Auch der Allgemeinm­ediziner Jakob Berger, Bezirksvor­sitzender des bayerische­n Hausärztev­erbandes, sieht in dem Vorfall noch keinen Grund zur Beunruhigu­ng. „Gewundert habe ich mich schon“, sagt er Focus Online. „Aber eher, weil Frau Merkel sonst immer so stabil wirkt.“Dass hinter dem starken Zittern eine ernsthafte Krankheit stecken könnte, schloss der Mediziner aus: „Dafür war es zu kurz, und eine Frau wie Angela Merkel hat zusätzlich sicherlich einen viel zu stressigen Arbeitsall­tag.“Das begünstige einen Elektrolyt-Verlust im Körper. Und der könne wiederum zu unkontroll­ierten Zuckungen und Zittern führen.

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Bundeskanz­lerin Angela Merkel (64) auf der Kabinettss­itzung am Tag nach ihrem Zitteranfa­ll: „Alles wieder in Ordnung. Mir geht es wunderbar.“

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