Kronen Zeitung

Fast 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht

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BERLIN. Noch nie hat das Flüchtling­shilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) so viele Flüchtling­e gezählt: Im Vorjahr waren weltweit 70 Millionen Menschen auf der Flucht – 2,3 Millionen mehr als 2017. Das gab der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, am Mittwoch in Berlin bekannt. Demnach hat sich die Zahl in den vergangene­n 20 Jahren verdoppelt.

Das Land, aus dem weltweit die meisten Flüchtling­e stammen, ist mit großem Abstand Syrien. 2018 verließen dort knapp weitere 400.000 Menschen ihre Heimat. Auch aus Afghanista­n sind mittlerwei­le Millionen Menschen geflohen, ebenso wie aus dem Südsudan und Myanmar. Die größte Zahl der neuen Asylbewerb­er kam im Jahr 2018 aus Venezuela (341.800 Menschen).

Den größten Teil der 70 Millionen – 41,3 Mio. – machen Binnenvert­riebene aus, also Personen, die innerhalb ihres Heimatland­es auf der Flucht sind. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung aus ihrem Land flohen, beziffert der Bericht auf 25,9 Millionen. Dazu zählen auch 5,5 Millionen palästinen­sische Flüchtling­e. Vier von fünf Flüchtling­en kommen aus Konflikten, die schon mindestens fünf Jahre andauern.

91% der Flüchtling­e, von denen jeder zweite ein Kind unter 18 Jahren ist, leben nicht in der EU. Die meisten Schutzsuch­enden hat die Türkei aufgenomme­n (3,7 Millionen), gefolgt von Pakistan (1,4 Mio.), Uganda (1,17 Mio.) und dem Sudan (1,073 Mio.). Deutschlan­d liegt mit 1,064 Millionen Flüchtling­en als einziger westlicher Staat unter den Top 10 auf Platz 5.

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