Lieber Thomas Starlinger,
Sie sind Brigadegeneral und Verteidigungsminister der Regierung Bierlein.
Unser Bundesheer ist Ihre berufliche Heimat, seit Sie vor 38 Jahren Soldat wurden und eine Bilderbuchkarriere hinlegten.
Ihnen kann über die österreichischen Streitkräfte am Boden und in der Luft niemand etwas erzählen.
Sie kennen Stärken und Schwächen unseres Militärs wie kein anderer.
In „normalen“Zeiten wären Sie ein Glücksgriff gewesen, der richtige Mann auf dem richtigen Posten.
Aber: Die Zeiten sind alles andere denn „normal“.
Und so sind Sie zwar der richtige Mann auf dem richtigen Posten, allerdings auf Abruf. Und ergo nicht in der Lage, die für 2020 von Ihnen prognostizierte Pleite, den Bankrott der österreichischen Landesverteidigung zu verhindern.
Ich glaube, Sie sind der unglücklichste Ressortchef dieses Kabinetts.
Offizier & Patriot bester alter Schule, der wohl möchte, aber nicht kann. Ein Minister mit dem vielleicht wichtigsten Portefeuille, aber ohne Portemonnaie.
Ein General an der Spitze einer wehrlosen Truppe.
Ein Berufssoldat vor den Trümmern einer Armee, die andere aufgeschichtet haben.
Ein viel zu spät Berufener, der in der „ZIB 2“dem fassungslosen Land das Folgende zur Kenntnis brachte:
„Militärfahrzeuge können schon demnächst nicht mehr in Betrieb genommen werden, weil dem Bundesheer das Geld für die Jahrespickerln fehlt.“