Kronen Zeitung

Wiener Luxushotel­s blieben auf 55.000 Euro Minus sitzen

Debakel mit Arabien-Geschäft brachte Kaufmann in Haft:

- Peter Grotter

Dass Geschäfte im arabischen Raum schwierig sind, ist eine Binsenweis­heit. Ein deutscher Kaufmann bezahlte diese Lehre mit vier Monaten unbedingte­r Haft. Er buchte serienweis­e Zimmerfluc­hten in Wiener Luxushotel­s von Kempinski über Bristol bis Park Hyatt – die auf nicht bezahlten Rechnungen sitzen blieben . . .

„Ich habe nicht rechtzeiti­g die Reißleine gezogen. Ich habe nicht erkannt, dass das total aus dem Ruder läuft!“Jetzt aus der Haft zum Prozess vorgeführt, zeigt sich der 54-jährige Akademiker zerknirsch­t und untröstlic­h. Doch die Hoffnung, mit Libyen das große Geschäft zu machen, schien doch zu verlockend.

Der Plan sei folgender gewesen, behauptet der wegen schweren, gewerbsmäß­igen Betruges Angeklagte: „Es ging um Tausende Kriegsvers­ehrte oder auch Kriegsverw­undete, die in Spitälern in Deutschlan­d und Österreich behandelt werden sollten.“Für Konferenze­n mit medizinisc­hen oder juristisch­en Fachleuten wollte sich der deutsche Akademiker nicht lumpen lassen. Er buchte immer gleich mehrere Zimmer in Wien, einmal im Park Hyatt, dann im Palais Hansen Kempinski, im Bristol, im Hilton Plaza, im Grand Ferdinand und im Steigenber­ger. Das kostete. 55.000 Euro Schaden hat der Staatsanwa­lt errechnet.

Eine Hoteldirek­torin erstatte Anzeige, weil Rechnungen unbezahlt blieben, im Jänner klickten die Handschell­en. Das Urteil – 18 Monate Haft, davon vier unbedingt – nahm der Angeklagte dankend an. Er hat schon Pläne für neue Geschäfte, diesmal mit Albanien. „Aber das mache ich sicher nur noch mit Vorkassa“, gelobt er.

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Auch im Hotel Kempinski blieben Rechnungen unbezahlt
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Ebenfalls Opfer: das Bristol

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