„Gestern zählt nicht“
Gestern bekam er mit Caner Cavlan noch einen Linksverteidiger vom FC Emmen, am Freitag leitet Austrias Coach Christian Ilzer sein erstes Training
Herr Ilzer, wie sind ihre ersten Eindrücke von Wien?
Stadion, Stau, Hotel, ein paar schöne Gebäude. Es ist nicht viel Zeit – ein Highlight war zuletzt der Besuch bei den Special Violets, die ein Turnier mit dem Büro-Team gespielt haben, beeindruckende Burschen! Ich weiß jetzt auch, wie man Biertrinken in Gebärdensprache sagt.
Ihr Wechsel war fliegend ...
An einem Tag endet eine großartige Saison beim WAC, wird gefeiert – am nächsten sitzt du bereits im Auto nach Wien und beginnst komplett neu. Es fehlt die Zeit, gewisse Sachen sacken zu lassen, aber der Sport ist schnelllebig, der Erfolg von gestern zählt einfach nichts.
Was ist bei der Austria anders als in Kärnten?
Wenn du hier im Stadion sitzt, merkst du an der Dimension, dass du wo anders bist. Beim WAC hatten wir zwei, drei Angestellte im Büro, hier ist ein ganzer Gang voll. Aber meine Arbeit ist im Kern die selbe.
Ihr 4-4-2 mit Raute passt auch für Violett?
Spielsysteme sind die Spielwiese der Medien. Ich lasse eine extrem flexible Raute spielen, nehme auf die Eigenheiten der Spieler Rücksicht. Die Raute kann sich verschieben, wird manchmal ein Viereck, ein Stern oder ein Ypsilon. Es liegen weniger Geheimnisse dahinter, als letztlich hinein interpretiert werden.
Wie interpretieren Sie die Rolle des Trainers?
Mit meinem Amtsantritt war quasi ein Kind geboren, Vereinsphilosophie und der Spielerkader sind die Genetik. Meine Art zu führen und meine Spielidee ist die Erziehungsmethode zum Erwachsen werden.
Was muss man den Spielern vermitteln?
Dass Fußball ein Privileg ist – für das du aus der Komfortzone raus musst, nur dort kannst du dich entwickeln, Es wird Phasen geben, in denen wir sehr müde sind. Aber ich sage auch, dass am Tag unseres größten Triumphs niemand müde sein wird. Der Kopf spielt im Fußball eine wichtige Rolle.