Weitere vier Jahre
„Four more years!“, skandierten seine Anhänger – und dieses Mantra beim offiziellen Wahlkampfauftakt klang wie ein unheilvolles Donnergrollen. „Weitere vier Jahre“Donald Trump – es ist schon möglich, dass uns diese nach der Wahl 2020 nicht erspart bleiben. Denn wenn es um Politik geht, dann gibt es nichts mehr, das nicht möglich ist.
Der Wüterich im Weißen Haus ist nicht nur ein Symptom unserer aufgebrachten Zeit, sondern ein aktiver Erreger. Dabei scheint er selbst eine „kugelsichere Weste“zu tragen, die ihn unverwundbar macht und jeden Skandal im Nichts verpuffen lässt.
Der Mann, der schneller twittert, als er denkt, hat die moralischen Grenzen der Politik wie kein anderer verschoben. Egal, ob Trump seinen Geheimdienst verhöhnt und lieber mit den Russen packelt oder ob er fast einen Atomkrieg lostritt. Egal, ob er an den Säulen des Rechtsstaats rüttelt oder einem Porno-Star Schweigegeld zahlt, nichts gar nichts, kann ihm etwas anhaben.
Kein Skandal scheint so groß zu sein, dass er nicht binnen kürzester Zeit unter den Deckmantel der Vergessenheit gepackt werden könnte. Ein Trend, der Schule macht: Bei uns versucht es H.-C. Strache nun mit der Trump´schen Unverwundbarkeitsformel – und könnte damit Erfolg haben.
Als Bill Clinton einst über Monica Lewinsky stolperte, da war viel von Integrität, Charakter und Anstand in der Politik die Rede – all das ist spätestens seit Trump nicht mehr von Wert. „Four more years“– nicht auszudenken, wie sehr er die Welt da noch vergiften könnte.