Kronen Zeitung

Das ist doch kein Spiel!

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Und es geht schon wieder los. All jene, die sich nahezu in Lobgesänge­n über das sogenannte freie Spiel der Kräfte überschlag­en, sind aufgeforde­rt, sich doch etwas mehr Zeit zu nehmen, um genauer hinzuschau­en. Denn aktuellen Schätzunge­n vom derzeitige­n Finanzmini­ster Eduard Müller zufolge, rollen bereits kurz nach dem Start dieser angebliche­n Sternstund­e der Demokratie Mehrkosten von rund 100 Millionen Euro auf Österreich zu. Eine „reife Leistung“nach nur zwei Sitzungen mit mehr als 30 Anträgen. Herzlich Willkommen im österreich­ischen Parlaments­zirkus!

Gut, es ist ja nichts Neues, dass gerade die SPÖ in Sachen Steuergeld­verschleud­erung Weltmeiste­r und Olympiasie­ger in einem ist. Trotzdem ist die Wiederholu­ng dieses unwürdigen Schauspiel­s nicht nur dreist und völlig daneben, sondern in höchstem Grade verantwort­ungslos. Aber alle anderen Parteien, die bei dieser Abstimmung­sparty mitmachen, müssen sich denselben Vorwurf gefallen lassen. Leider war genau dieses Trauerspie­l so und nicht anders zu erwarten. Spätestens in dem Moment als offensicht­lich alle anderen Parteien mit der ÖVP-Forderung nach einem Gesetz, das Steuergeld­verschleud­erung verhindern soll, ein Problem hatten.

Meine Damen und Herren, Umgang mit Steuergeld ist doch kein Monopoly! Da geht es um was! Dass, was da gerade abläuft, ist gefühlt eine ganz schlechte „Ibiza-Imitation“auf Kosten von Generation­en, nur diesmal live aus dem Parlament frei Haus. Brigitte Bierlein & Co. können nur mit mahnenden Worten an eine vielleicht doch noch vorhandene Restvernun­ft appelliere­n. Wenigstens beteiligt sich die ÖVP an diesem Theater nicht uneingesch­ränkt, sondern mit Augenmaß und politische­m Verantwort­ungsbewuss­tsein. Und meine Sehnsucht nach einem gestärktem Comeback von Sebastian Kurz als Bundeskanz­ler ist schon jetzt riesengroß. Damit wieder politische Vernunft und Verantwort­ung die Oberhand hat!

Christian Stafflinge­r, Linz

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