Falsch verbunden
Alsdann, de Gschicht war a so“, berichtete der Tapezierer Franz K. dem Bezirksrichter. „I hab neilich in aner Wohnung a Zimmer tapeziert, läuts Telefon. Es hat net aufghört zum Läutn. Irgendwann bin i dann hin, heb oh und denk ma ehrlicherweise nix dabei. I hab des so automatisch gmacht, wia wann i daham wär.
Am anderen Ende fragt aner: ,Wer san Se?‘
Sag i: ,Der Tapezierer, wenn’s recht is.‘
,Was?‘, sagt er. ,Mir habn an Tapezierer? Is mei Frau daham?‘
Sag i: ,De is einkaufn ganga. Aber im Kabinett schlaft a Herr.‘
Mant er: ,Im Kabinett schlaft a Herr? Das kann nur ihr Freund sein!‘
Sag i: ,Da misch i mi net drein! Meine Aufgabe is lediglich, hier zu tapezieren, net mehr und net weniger. Das müssn Sie verstehn.‘
Schreit er ins Telefon: ,Weckn S eahm auf, und haun S eahm ausse!‘
,Ah‘, sag i. ,I hau kan ausse. Was geht denn des mi an?‘
Schreit er: ,Wann S a Unglück verhindern wolln, haun S eahm ausse! Weil i kumm glei ham, und wann i eahm no derwisch, bring i eahm um! Entfernen S den Menschen aus meiner Wohnung, i bleib am Apparat!‘
Nachdem i net schuld an aner Tragödie sein wollt, bin i eine ins Kabinett und hab den Herrn aufgeweckt. Er hat Manderln gmacht und hat mi gfragt, was i wüll, aber i hab eahm gar net verstandn; i hab eahm in sei Gwand einedruckt, hab eahm de Schuach in de Hand gebn und hab eahm aufn Gang aussegjaugt. Durt is er schließlich ganz wüld wurdn und wollt auf mi losgeh, da hab i eahm dann in Aufzug einedruckt.
Daraufhin bin i zruck und hab dem am Telefon gsagt: ,Er is scho furt. I hab eahm dann in Aufzug eineghaut.‘
Mant er: ,In was für an Aufzug?‘
,Na‘, sag i. ,In was für an. In eichern Aufzug!‘
Mant er: ,Mir habn kan Aufzug. Da bin i falsch verbunden‘, und hat aufglegt.
Glei drauf war der andere wieder da, und hat mir ane aufglegt. Also, i verhinder am Telefon kane Tragödien mehr. Des is sicher. Des bringt mi nur in Schwierigkeiten.“
Der Lebensgefährte der Wohnungsinhaberin stimmte einem Vergleich zu.