Unsere Natur spielt verrückt
Alpenflora in Gefahr 50 Millionen Distelfalter durch Hitze bei uns verwirrt:
An die 50 Millionen (!) Distelfalter flattern derzeit in heimischen Gefilden verwirrt durch die Luft. Denn statt nach Norden zu fliegen, drehen sie durch die Gluthitze bei uns wieder Richtung Sahara um. Nur ein Phänomen von vielen, das zeigt wie sehr das Klima verrückt spielt. Wie berichtet, drohen bald rekordverdächtige 40 Grad.
Während wegen des subtropischen Klimas bereits Steinpilze und andere Schwammerln sonder Zahl aus dem Boden sprießen, steht die Natur kopf. Am augenscheinlichsten ist das im Moment bei den vielleicht schönsten heimischen Faltern. „Die jetzt in den Alpenraum strömende heiße Saharaluft wirbelt so viele Pflanzenpollen und Duftstoffe mit sich, dass die Falter sich in Afrika wähnen. Statt wie es ihnen die Schöpfung seit Jahrhunderten gebietet, nach Norden weiterzuflattern, irren sie bei uns herum“, so Johannes Gepp vom Naturschutzbund.
Besorgt zeigt sich in diesen immer weniger kühlen Stunden die Alpin-Ökologin, profunde Frühjahrs-Enzian-Expertin und Alpenvereinsidealistin Christina Schwann aus Innsbruck-Igls in Tirol: „Weil die Schneegrenze immer höher steigt, wächst die Gefahr, dass wir Edelweiß und all die andere
rare Flora für immer verlieren könnten.“
Der burgenländische Topwinzer Willi Opitz aus Illmitz wiederum kann – wie andere Winzer – der Erderwärmung in den Rieden bei aller Ökotragik etwas abgewinnen: „Unsere alten Rebstöcke sind tief verwurzelt. Meine Weinpflanzen stecken diese Extremphasen weg. Die Trauben reifen immer früher, Weine werden aber intensiver.“
Zur aktuellen Wettersituation: Nach einem Blitzstakkato samt Kaltfront mit weit über 50.000 Entladungen lässt temperaturmäßig Afrika grüßen. 40 Grad Celsius sind laut dem Wetterdienst Ubimet realistisch. Angesichts dieser „höllischen“Temperaturen ruft GrünMandatar Rudi Anschober im Verein mit dem WWF zu einem österreichweiten Klimacheck auf. Ohne zertifizierte Umweltverträglichkeit solle nichts mehr gehen.
So wie die jungen Aktivisten unseres World Wide Fund for Nature fordere ich für alle neuen Projekte einen Klimacheck. Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober