„Kampf gegen Kinderarbeit“
Noch immer müssen 152 Millionen Mädchen und Buben – fast jedes zehnte Kind! – weltweit arbeiten, um zum Überleben ihrer Familien beizutragen. Es ist eine Schande und Ungerechtigkeit.
Fast die Hälfte aller Kinder (73 Millionen), die ihre Familie bei der Erwerbsarbeit unterstützen, leiden unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich oder ausbeuterisch seien.
Die meisten von Kinderarbeit betroffenen Buben und Mädchen leben in Afrika (72 Millionen), gefolgt von Asien (62 Millionen). Über 70 Prozent von ihnen sind in der Landwirtschaft tätig. Obwohl die Zahl der arbeitenden Kinder in den vergangenen Jahrzehnten stark gesunken ist – von 246 Millionen im Jahr 2000 auf 152 Millionen 2016 – ist es eine Schande, dass weltweit Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen
arbeiten müssen. Teppiche knüpfen, Steine hauen, als Haussklaven schuften, auf Plantagen ackern usw. Da muss was geschehen. Die Ursachen von Kinderarbeit liegen im wirtschaftlichen Ungleichgewicht dieser Welt und in einem Teufelskreis von mangelhaften Sozialsystemen, fehlender Bildung, Armut und Ausbeutung. Oft geht es dabei um das blanke Überleben. Leider bleiben ganze Generationen in diesem Kreislauf der Armut gefangen.
Kinderarbeit ist ein globales Problem, und die reichen Industrieländer sind, weil sie Produkte der Kinderarbeit kaufen, ebenso Teil des Systems wie die Erzeugerländer. Doch es ist keine Lösung, solche Waren nicht mehr einzuführen oder zu kaufen. Mir tut jedes einzelne Kind leid, das in seinen jungen Jahren arbeiten muss. Kinder sollten ihre Jungend ausleben können.
Wolfgang Gottinger, Graz