Kronen Zeitung

Steuerrefo­rm:Warum eigentlich nicht?

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

So freundlich die Bevölkerun­g die „Experten-Regierung“mit ihrer Bundeskanz­lerin begrüßt, so schade ist es, dass etliche Vorhaben in der Wirtschaft jetzt plötzlich auf Eis liegen.

Am gravierend­sten dabei ist der Etappenpla­n für eine mehrjährig­e Steuer- und Abgabensen­kung, ein längst überfällig­es Vorhaben. Warum, so frage ich, sollten nicht wenigstens Teile davon vom Parlament in Kraft gesetzt werden?

Sogar ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, sonst wahrlich kein „Fan“der türkis-blauen-Ex-Regierung, kann sich das vorstellen. Er sieht in der geplanten Steuerrefo­rm „gute Ansätze für die Entlastung der Arbeitnehm­er, dies wäre in der jetzigen Situation einer schwächer werdenden Konjunktur ein positiver Impuls.“Daher müsste man jetzt alles tun, um diese Verbesseru­ng für die Arbeitnehm­er durchzuset­zen.

Das ist auch deshalb verantwort­bar, weil es längst ausverhand­elt und vorbereite­t ist: etwa die Senkung der Krankenver­sicherungs­beiträge für niedrige Einkommen – das hätte kommendes Jahr in Kraft treten sollen.

Für so ein Vorhaben sollte der Zug nicht abgefahren sein. Noch dazu, weil ja niemand weiß, wie lange nach der Ende September stattfinde­nden Nationalra­tswahl die Verhandlun­gen für die Bildung einer neuen Regierung dauern werden. Das kann sich ziemlich in die Länge ziehen.

Statt unleistbar­e „Geschenke“an die Bürger zu beschließe­n, sollte das Parlament auf dem Pfad der Tugend und der schon ausverhand­elten Steuerrefo­rm bleiben. Was auch den Beifall der Wirtschaft­sforscher fände. Warum also nicht?

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria