Kronen Zeitung

Krieg in letzter Minute abgesagt

US-Kampfjets waren bereits in der Luft Abbruch erst in den allerletzt­en Minuten

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KAMPFJETS WAREN BEREITS IN DER LUFT als US-Präsident Donald Trump den Befehl zum Angriff auf den Iran in allerletzt­er Minute zurückzog. Die zu befürchten­de Anzahl von etwa 150 Todesopfer­n, so Trump, wäre in keinem Verhältnis gestanden zum vorangegan­genen Abschuss einer Drohne durch Teheran. Deshalb habe er den Angriff gestoppt.

WASHINGTON/TEHERAN. Dramatisch­e Momente vor der Küste des Iran und im Weißen Haus in Washington: US-Präsident Donald Trump hatte nach Berichten der „New York Times“auf Drängen seiner Berater Mike Pompeo und John Bolton bereits den Befehl zum Angriff auf den Iran erteilt, als er diesen in allerletzt­er Minute zurückzog. Die zu befürchten­de Anzahl der Todesopfer, so Trump, wäre in keinem Verhältnis gestanden zum vorangegan­genen Abschuss einer Drohne durch den Iran.

Medienberi­chten zufolge soll es laut zugegangen sein bei der geheimen Sitzung im Weißen Haus, an der neben Falken wie US-Außenminis­ter Mike Pompeo und dem Nationalen Sicherheit­sberater John Bolton, die das Mullah-Regime im Iran am liebsten im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft sprengen würden, auch gemäßigte Republikan­er und auch Demokraten teilgenomm­en haben. Deren Mehrheitsf­ührerin im Kongress, Nancy Pelosi, ist strikt gegen einen Angriff auf den Iran und meint, man müsse nun in erster Linie „Spannungen abbauen“.

Offenbar hatten sich Bolton und Pompeo bereits durchgeset­zt, und Donald Trump hatte den Befehl zum Angriff bereits erteilt. Via Oman ließen die USA dem Iran in der Folge eine Vorwarnung vor den unmittelba­r bevorstehe­nden Angriffen zukommen, wie die Nachrichte­nagentur Reuters unter Berufung auf Insider in Teheran berichtet. Trump

Die USA wollen keinen Krieg, sondern Gespräche mit dem Iran.

Diese Botschaft ließ US-Präsident Trump der iranischen Führung über Kanäle im Oman überbringe­n – mit der gleichzeit­igen Warnung vor direkt bevorstehe­nden USAngriffe­n.

teilte dem Iran gleichzeit­ig mit, dass er keinen Krieg wolle, sondern Gespräche. Und er setzte eine letzte, ganz kurze Frist.

Die Antwort von Irans Oberstem Führer Ali Khamenei ließ allerdings keinen Zweifel, dass Teheran sich nicht erpressen lassen oder der Gewalt beugen werde: Er teilte – ebenfalls über den Oman – mit, dass er jegliches Gespräch mit den USA ablehne. Verwunderl­ich ist das nicht, haben die USA doch ihr Wort gebrochen, sind einseitig aus dem Atomvertra­g ausgestieg­en, haben neue Würgesankt­ionen verhängt und damit die jetzige Krise erst ausgelöst.

Vielleicht war es die Kaltblütig­keit in der Antwort Khameneis, die Trump dazu gebracht hat, den Angriff doch abzublasen. Trump sagt, Militärs hätten ihm gesagt, es werde etwa 150 Todesopfer gegen: „Da habe ich den Angriff gestoppt.“

Der Iran lehnt jegliche Gespräche mit den USA ab.

Mit dieser über den Oman vermittelt­en Antwort auf die US-Drohung ließ Ali Khamenei, geistliche­s und staatliche­s Oberhaupt des Iran, die USA wissen, dass Teheran sich nicht erpressen lassen wird.

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US-Präsident Trump wird von Außenminis­ter Pompeo und Sicherheit­sberater Bolton in Richtung Krieg gedrängt, Demokraten-Chefin Pelosi warnt davor.
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US-Kampfjets vom Flugzeugtr­äger Lincoln waren bereits bewaffnet und gestartet, als US-Präsident Trump den Angriffsbe­fehl doch noch zurückzog. Seit dem Abschuss einer US-Drohne (Bd. ob.) durch den Iran deutet ja alles auf Krieg. Irans Kamenei (li.) lässt sich mit Luftabwehr­raketen fotografie­ren.
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 ??  ?? Mit bunten Luftballon­s begrüßt und lautstark bejubelt wurde Chinas Staatschef Xi Jinping bei seinem ersten Besuch bei Nordkoreas Diktator Kim Jong-un in Pjöngjang. Während Kim in jüngster Vergangenh­eit mehrfach in Peking war, ist es Xis erster Besuch bei den stalinisti­schen Nachbarn. China scheint im Atomstreit mit den USA eine Vermittler­rolle einnehmen zu können.
Mit bunten Luftballon­s begrüßt und lautstark bejubelt wurde Chinas Staatschef Xi Jinping bei seinem ersten Besuch bei Nordkoreas Diktator Kim Jong-un in Pjöngjang. Während Kim in jüngster Vergangenh­eit mehrfach in Peking war, ist es Xis erster Besuch bei den stalinisti­schen Nachbarn. China scheint im Atomstreit mit den USA eine Vermittler­rolle einnehmen zu können.

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