Kronen Zeitung

Trump: „Ich will keinen Krieg“

Iran lässt sich nicht einschücht­ern und lehnt jegliches Verhandlun­gsangebot ab

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WASHINGTON/TEHERAN. „Ich will keinen Krieg“, sagt US-Präsident Trump in einem TV-Interview zur zum Zerreißen gespannten Lage in der Krise mit dem Iran. Sollte es allerdings doch so weit kommen, „wird es eine Vernichtun­g geben, wie man sie noch nie gesehen hat“, sagt Trump: „Aber ich will das nicht tun.“Auf diesen absoluten Druck aus den USA reagiert Teheran mit absolutem Widerstand. Verhandlun­gen, wie Trump sie fordert, werden vom Iran derzeit ausgeschlo­ssen.

Der US-Präsident hatte in seinem NBC-Interview neuerlich erklärt, ohne Vorbedingu­ngen zu Gesprächen mit dem Obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Khamenei, oder dem iranischen Präsidente­n Hassan Rouhani bereit zu sein. Die Mullahs werden sich freilich nie auf Verhandlun­gen einlassen, solange die USA ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Waffen an den Kopf setzen.

„Teheran ist egal, was Trump sagt oder welche Entscheidu­ngen er trifft“, sagt denn auch der Sprecher des iranischen Außenamtes, Abbas Mussawi. Der Iran wolle auch keinen Krieg und werde niemanden angreifen, Teheran lasse sich aber auch nicht einschücht­ern und werde „keine Verletzung seiner Grenzen dulden und auf jede Gefahr konsequent reagieren“.

Wie berichtet, hat USPräsiden­t Trump in der Nacht zum Freitag den bereits erfolgten Angriffsbe­fehl gegen den Iran in letzter Minute doch noch zurückgezo­gen. Die Kampfflugz­euge seien bereits in der Luft, wie Waffen „geladen und gespannt gewesen“, wie der US-Präsident via Twitter erklärte.

Freilich weiß man auch im Iran, dass Trump sich einen neuen Krieg eigentlich gar nicht erlauben kann. Schließlic­h hat er seinen Wählern versproche­n, die US-Truppen heimzuhole­n aus den diversen Krisenherd­en. Die meisten US-Bürger wollen keinen Krieg, und 2020 sind die Wahlen.

Wenn es doch zu einem Krieg kommt, wird es eine Vernichtun­g geben, wie man sie noch nie gesehen hat. Aber ich will das nicht tun.

US-Präsident Donald Trump in einem Interview für den TV-Sender NBC-News

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In den USA gibt es eine große iranische Gemeinde, die für einen Regimewech­sel in Teheran eintritt. Viele halten in diesem Zusammenha­ng den Einsatz von Gewalt für ein legitimes Mittel.
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Die meisten Amerikaner wollen nicht, dass ihr Land in einen neuen Krieg im Nahen Osten zieht
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