Höhlendrama wird vermarktet
Vor einem Jahr begann die spektakuläre Rettungsaktion der Fußballmannschaft BANGKOK. Genau vor einem Jahr begann das Drama um die Jugendfußballmannschaft, die 17 Tage lang in der thailändischen Tham-Luang-Höhle gefangen war. Es folgte eine spektakuläre Re
Nach dem Fußballtraining besuchten die zwölf Fußballer im Alter von elf und 16 Jahren gemeinsam mit ihrem Trainer die Tham-Luang-Höhle – es war der 23. Juni des Vorjahres. Doch sie wurden vom Monsunregen überrascht und konnten die mit Wasser überflutete Grotte nicht mehr verlassen.
Internationale Taucher reisten an, um mit ihrer Expertise die Rettungsaktion zu unterstützen. Ein Marinetaucher starb, als ihm während des Einsatzes der Sauerstoff ausging. Heute steht die Heldenstatue von Saman Kunan ein paar Kilometer vom Unglücksort entfernt, wo bald ein Museum zur Rettungsaktion eröffnet wird. Den Jugendlichen zu Ehren wurde in ihrer Heimatstadt eine Ausstellung in einem buddhistischen Tempel gestaltet. Dort sind die Fußballschuhe der Burschen ausgestellt und die Fahrräder, mit denen sie vor zwölf Monaten zur Höhle gefahren sind.
Filme, Serie und Bücher über die Heldensaga
Seitdem entstanden ein Kinofilm, der im September zu sehen ist, eine Doku, eine Netflix-Serie und zahlreiche Bücher über die spektakuläre Rettung. Doch für die Produzenten war es schwer, Materialien für ihre Werke zu sammeln, denn für einen Termin mit der als Helden gefeierten Fußballmannschaft braucht man die Erlaubnis der Regierung. Laut Medienberichten erhielten die Familien der Burschen umgerechnet 86.000 Euro für Netflix-Interviews. Doch es heißt auch, dass noch nichts überwiesen wurde.
Heute pilgern am Tag oft bis zu 10.000 Besucher zur gesperrten Tham-LuangHöhle, die zum Wallfahrtsort wurde. Forscher sind in der Zwischenzeit damit beschäftigt, die Höhle für weitere Projekte zu kartieren.