Kronen Zeitung

Ein Kraut namens Heilziest

Linderung bei Asthma und Krampfader­n

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Je schnellleb­iger die Vollzüge des Lebens werden, desto mehr werden wir als Menschen beanspruch­t. Wer weiß, wie sich die Art, mit der wir uns mithilfe von Autos, Flugzeugen und Hochgeschw­indigkeits­zügen fortbewege­n, einmal im Laufe unserer weiteren Evolution auf die Gesundheit auswirken wird. Das Beständige und alles, was sich schon seit Jahrhunder­ten, ja, Jahrtausen­den bewährt hat, gewinnt in diesem Zusammenha­ng meiner Meinung nach immer mehr an Wert.

Im Heilziest (Stachys oder Betonica officinali­s) begegnet uns eine Pflanze, die eher zu den vergessene­n Kräutern zählt, die einst in großem Maße eine naturheilk­undliche Verwendung erfuhren, heute jedoch ins Hintertref­fen gelangt zu sein scheinen. Bei den Heilkräute­rseminaren, die auch heuer wieder in der ersten Julihälfte in Karlstein zu buchen sind, gehe ich im Zuge der Wanderunge­n immer gern zu den Wiesen entlang des Thayafluss­es, um diese pflanzlich­e Rarität den Interessie­rten vor Augen zu führen. Dort kann ich auch seine äußerliche Ähnlichkei­t mit dem Blutweider­ich demonstrie­ren und gleichzeit­ig auf die Unterschei­dungsmerkm­ale hinweisen. Der Heilziest besitzt ein an der Außenseite rundlich gezahntes Blatt, das ganz typisch für ihn ist. Flavonoide, Glykoside, Gerb- und Bitterstof­fe zeichnen dieses Betonienge­wächs im Hinblick auf die Inhaltssto­ffe aus. Man kann sich übrigens den Heilziest durchaus im eigenen Garten ziehen und nimmt dafür die Pflanzen bzw. die Samen aus dem Kräuterfac­hhandel, um nicht die natürliche­n Bestände zu gefährden. Die Blätter des Gewächses werden vor allem im Juni und im Juli geerntet und sorgfältig getrocknet. Man kann sich damit einen Tee aufgießen, der sich seit Langem bewährt hat, insbesonde­re dann, wenn die Atemwege oder die Blutgefäße einer begleitend­en Hilfe bedürfen.

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