Kronen Zeitung

Der Wahlkampf urlaubt mit

Dorffeste mit Bieranstic­h, Bad in der Menge. Die Politik hält Abgeordnet­e im Sommer auf Trab. Warum so viele dabei sein wollen.

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Weintaufe in Wien. Hobby-Winzer Peter Haubner, stellvertr­etender ÖVP-Klubobmann, kredenzt eigenen Wein. Als prominente Weinpatin für den „Schwarzen Veltliner“konnte er Ex-Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck (ÖVP) gewinnen. Für sie eine spannende Premiere: der Start in ihren ersten Wahlkampf!

Schramböck stieg vor eineinhalb Jahren als Expertin in die Regierung Kurz ein. Nun will sie auf jeden Fall weitermach­en! Warum tut sie sich die Politik weiter an? Sie wolle noch viele Projekte etwa im Bereich Digitalisi­erung umsetzen. „Ich habe erkannt, was man bewirken kann, wenn man Möglichkei­t und Wissen dazu hat“, so Schramböck. „Stillstand halte ich nicht aus!“Jetzt fiebert sie dem Wahlkampf entgegen! Trotz aller Mühen? „Ich weiß noch nicht, wie anstrengen­d es wird, aber ich freue mich darauf, viele Menschen kennenzule­rnen.“Die Tirolerin wird

in den Tiroler Bergen ein paar Tage wandern und sich bei Dorffesten unter die Leute mischen, Bieranstic­h inklusive.

Für Beate Meinl-Reisinger ist es zwar nicht der erste Wahlkampf, aber der erste als Neos-Chefin. In den Ferien will sie Zeit mit den drei Töchtern – die jüngste ist erst drei Monate – in der Steiermark verbringen. „Die brauchen mich auch, und ich tanke Kraft mit meiner Familie.“Geplant ist „wandern, schwimmen, was das Wetter hergibt“. Und Wahlkampf sowieso. Ihr Rezept gegen Stress? „Es ist sehr wichtig, bewusste Auszeiten zu definieren und einzuhalte­n! Da geht es auch um Verlässlic­hkeit gegenüber den Kindern.“Ferner sei ausreichen­d Schlaf wichtig. „Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass er das Baby in der Nacht übernimmt“, schmunzelt Beate MeinlReisi­nger.

Ganz abschalten geht gar nicht

Wie reagieren andere Abgeordnet­e auf die überrasche­nde Neuwahl? Sehr rigoros der Salzburger Peter Haubner: „Der Urlaub ist gestrichen! Ich freue mich aufs Händeschüt­teln.“Lange Reisen sind generell nicht drin! Die meisten gönnen sich ein paar Tage Verschnauf­pause, wie SPÖ-Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d. Er will sich beim Wandern und am Meer in Kroatien von der Hektik ablenken. Als WahlkampfR­outinier nach fünf Wahlkämpfe­n weiß er aber, man kriegt den Kopf nie frei. „Ganz abschalten kann man nicht, man ist immer am Sprung!“Warum er sich das dennoch antut? „Weil ich Veränderun­g will und man interessan­te Menschen kennenlern­t. Eine unglaublic­he Bereicheru­ng!“Wie kämpft er sich durch die nächsten Wochen? Dem Stress davonlaufe­n, heißt es. Zwei- bis dreimal pro Woche joggt er 45 Minuten durch Wien und zwar frühmorgen­s. „Bin froh, wenn ich’s hinter mir hab.“Der Wahlkampf läuft sowieso mit: Leichtfrie­d lauscht beim Sporteln den Morgennach­richten!

Zurück zum eingangs erwähnten „Schwarzen Veltliner“: Ex-Ministerin Margarete Schramböck gab dem edlen Tropfen den Namen „Panda“. Das bringe Glück, meint sie. Und Glück könne man jetzt gut brauchen. Was wohl alle Parteien so sehen.

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Weinpatin Ex-Ministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Parteikoll­ege Peter Haubner kredenzen den „Schwarzen Veltliner“.
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SPÖ-Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d hat die Frühnachri­chten auch beim Sporteln im Ohr.
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger nimmt sich auch im Wahlkampf Zeit für ihre Kinder. SPÖ-Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d hat die Frühnachri­chten auch beim Sporteln im Ohr.
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