„Nicht alles zerstören!“
Wie Austria-Trainer Christian Ilzer auf den Peinlich-Auftritt bei der WSG Tirol reagiert Auch Systemfrage muss jetzt gestellt werden Verstärkungen hängen vom Abschneiden in der Europa League ab
Neuer Trainer, dann auch noch ein neuer Sport-Vorstand, die Euphorie war (ist?) groß bei der Austria. Aber diesen Start haben sich alle dann ganz anders vorgestellt! Der Peinlich-Auftritt beim 1:3 in Innsbruck gegen Aufsteiger WSG Tirol deckte nämlich gleich schonungslos die Schwächen bei der Austria auf – die es in allen Mannschaftsteilen gab:
Die Abwehr ließ viel zu viele Eckbälle und Standards zu, patzte dazu beim ersten Gegentor, keiner konnte den Ball erfolgreich rausspielen.
Im Mittelfeld ließen die „Wadlbeißer“Jeggo, Ebner und Serbest total aus, kein einziger lieferte Tirol die notwendige Gegenwehr, Kreativgeist Grünwald stand nach vorne allein auf weiter Flur.
Im Angriff überboten sich Monschein und der phasenweise wieder völlig lustlos wirkende Edomwonyi an Harmlosigkeit.
Die Spieler versagten
Eigentlich müssten am Verteilerkreis bereits die Alarmglocken schrillen, Trainer Christian Ilzer ist schon nach seiner violetten Liga-Premiere gefordert.
Wie er auf das Desaster reagieren will – haut er drauf, oder gibt’s eher Streicheleinheiten, aufmuntern
Wir haben ein knappes Budget, den Kader bis jetzt so zusammengestellt, wie es unsere Möglichkeiten erlaubt haben.
Austria-Vorstand Markus KRAETSCHMER
de Worte? „Ich will jetzt nicht wieder gleich alles, was wir uns dennoch bereits aufgebaut haben, zerstören“, erklärt der Coach, „aber klar ist, dass man nach so einem Auftritt nicht zur Tagesordnung übergehen darf, man analysieren muss, warum die Spieler derart versagten, nie das umsetzen konnten, was wir vorgegeben hatten.“
Das Problem der „Raute“
Fraglich auch, ob Christian Ilzer seine „Mittelfeldraute“mit dem aktuellen Material spielen kann, andere Typen wären dafür nötig. Aber die wird es nicht geben, außer die Austria erreicht die Gruppenphase der Europa League. „Unsere Mittel sind begrenzt“, gab Wirtschafts-Vorstand Markus Kraetschmer zu.
Am Donnerstag legt Peter Stöger als Sport-Vorstand am Wiener Verteilerkreis los, mal schauen, was sein Amtsantritt bewegt.