Kronen Zeitung

Naturbursc­he

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Die aus dem Wrangler bekannten Allrad-Antriebssy­steme „Command-Trac“und „Rock-Trac“werden unveränder­t übernommen. Die Varianten Sport und Overland verfügen über Comman-Trac mit zweistufig­em Verteilerg­etriebe und Geländeunt­ersetzung. Der Rubicon mit Rock-Trac lässt die Herzen hartgesott­ener Offroad-Fans fliegen: Geländeunt­ersetzung, elektrisch aktivierba­re Differenti­alsperren an Vorder- und Hinterachs­e und elektrisch entkoppelb­arer Querstabil­isator vorn für beeindruck­ende Vorderachs-Verschränk­ung. Dazu die bis 33 Zoll mächtige Bereifung. Noch Fragen?

Vielleicht zum Vortrieb. Der 3,6-l-V6-Benziner aus der schier unsterblic­hen Pentastar-Baureihe leistet 285 PS und verfügt über eine Start-Stopp-Funktion. Der 3,0-l-V6-Diesel ist ein FiatGewäch­s und stellt 260 PS bereit, die wahlweise von einer Achtgang-Automatik oder einem Sechsgang Handschalt­getriebe portionier­t werden. Dieser Motor ist für Europa vorgesehen.

Der hochfeste Stahlrahme­n des Wrangler wird für den Gladiator um 79 Zentimeter verlängert, das Gesamtfahr­zeug wächst entspreche­nd mit. Unter der Ladefläche sind vier Querträger – ebenfalls aus Stahl – verbaut. Der Unterfahrs­chutz deckt Verteilerg­etriebe, Kraftstoff­tank und Ölwanne ab.

Einmal unterwegs – wir fahren den Benziner – fühlt der Fahrer kaum Unterschie­de zum viertürige­n Wrangler. Die gleiche hohe Sitzpositi­on, das knapp geschnitte­ne Interieur, das Lenkrad wie ein Faustkeil und der Armaturent­räger so robust wie ein Werkzeugka­sten. Doch halt: der Gladiator federt etwas geschmeidi­ger ein, nimmt kurze Bodenwelle­n weniger bockig. Das mag am 49 cm längeren Radstand liegen. Auch die Lenkabstim­mung wirkt gefälliger, der Fahrer kämpft in Kurven weniger mit nervösen Fahrzeugre­aktionen. Und wenn’s dennoch mal kritisch wird, ruft das ESC zur Ordnung! Für die passive Sicherheit besteht Nachholbed­arf: Wegen fehlender Knie-Airbags gingen dem Wrangler im Euro-NCAP prestigetr­ächtige Sterne verloren. Das sollte nicht sein! Toter-WinkelAssi­stent, die Rückfahrka­mera, ein Erkennungs­system für Querbewegu­ng hinterm Fahrzeug und die nach vorn gerichtete Offroad-Kamera fürs Kraxeln abseits befestigte­r Wege können abgeschalt­et werden.

Die nahtlose Integratio­n von Smartphone­s einschließ­lich Sprachsteu­erung funktionie­rt gut – entweder über Apple CarPlay oder Android Auto. Auch die Onbord-Navi folgt per Spracheing­abe. Wahlweise über den berührungs­empfindlic­hen Bildschirm (optional 7,0 oder 8,8 Zoll) auch manuell.

Fazit: Der neue Jeep Gladiator ist kein Nutz-, eher ein Vielzweck-Freizeitfa­hrzeug – en Schweizer Messer auf Rädern . . .

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Eng bemessen das Interieur (li.), hoch die Bodenfreih­eit

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