Naturbursche
Jeep bringt nächstes Jahr das monströse Pick-up-Cabriolet Gladiator nach Europa
Wrangler Crew-Cab Softtop Pick-up Truck – was amerikanischen Fans so geschmeidig über die Lippen plätschert, ist nüchtern betrachtet ein hochgeländefähiges Doppelkabinen-Pritschenwagen-Cabriolet. Doch dieses deutsche Wortmonster stellt den Gladiator auf Schlammwege ins Jagdrevier, die er zwar meistert, aber nicht seinem aktuellen Lebensraum entsprechen. Denn hier fährt ein LifestyleGeländewagen mit einzigartiger Vielseitigkeit vor. Für Naturburschen und Timberland Girls.
Die Länge der Ladefläche des viertürigen Jeep Gladiator ist nicht vordergründiges Kaufargument, wie das Jeep Marketing weiß. Sie misst 152 Zentimeter und kann bei geöffneter Alu-Heckklappe zum mobilen Parkplatz für zwei ausgewachsene MotoCross-Maschinen verlängert werden. Die Zuladung bis 725 Kilo reicht, um leistungsstarke Stromaggregate für eine Zeltparty mitzuführen. Wer mehr braucht: Die Anhängelast von 3470 Kilo
reicht für einen Pferdeanhänger amerikanischer Dimension.
So überrascht das automobile Urgestein mit schlüsselloser Zugangsberechtigung. Durch dünne, leichte und herausnehmbare Alu-Türen, die an außenliegenden Scharnieren hängen, steigt man über breite Seitenschweller nach oben auf recht gut konturierte Sitze. Die Windschutzscheibe steht steil, kann mit wenigen Handgriffen zur Motorhaube hin aufgeklappt werden. Das Faltdach (wahlweise Hardtop) gleicht mehr einer Zeltplane als einem soliden Wetterschutz. Doch der Schein trügt: Es schließt absolut dicht. In Sektionen geöffnet oder komplett hinter der zweiten Sitzreihe ablegt sowie ohne Frontscheibe und Seitentüren mutiert der Gladiator zum Strandbuggy.
Surfboards oder Fahrräder sind auf der Ladefläche in einer speziellen Halterung arretiert. Mopar, die Tuningund Zubehör-Abteilung von Jeep, bietet clevere Zurrhilfen zum sicheren Befestigen. Die abdeck- und verschließbare Pritsche ist sogar beleuchtet und mit einem wettergeschützten Stromanschluss mit 115 Volt und 400 Watt ausgestattet.
Weil die Pritsche bis an die Rücksitze reicht und eventuell verrutschendes Ladegut halten muss, sind diese gegenüber dem Wrangler deutlich robuster. Umgeklappt geben sie Stauraum frei. Fünf abschließbare Fächer nehmen Wertsachen auf. Für Tim Kuniskis, der die Marke Jeep in Nordamerika führt, ist der Wrangler „das ultimative Fahrzeug für jedes Outdoor-Abenteuer“. Tatsächlich ist seine Geländegängigkeit geradezu legendär.