Sofa-Sport
In einem dunklen Kämmerchen zu sitzen, stundenlang auf einen Bildschirm zu starren und sich wild durch eine Fantasiewelt zu ballern ist also ein ganz offizieller Sport.
Nun ist es ja an sich so, dass auch die besten Fußballer mit einem Bier in der Hand auf dem Sofa vor dem Fernseher zu finden sind. Zumindest in ihrer Kommentatorenfunktion sind da echte Weltmeister dabei. Aber dass man auf dem Sofa tatsächlich auf Weltmeister-Niveau trainieren kann, klingt doch ein wenig utopisch.
Spätestens seitdem sich unser „Aqua“-Mann aus Kärnten vergangenes Wochenende mit nur 17 Jahren bei der Fortnite-WM zum Weltmeister und Millionär daddelte, ist klar, dass uns die Zukunft da wieder einmal eingeholt hat. In ESports steckt ein MegaPotenzial, rund um den Globus spielen nicht nur Millionen Menschen, ebenso viele beobachten das interaktive Treiben so, wie sich andere ein Fußball-Match ansehen.
Bislang zählte Österreich in Sachen E-Sports noch eher zu den Entwicklungsländern. Böse Stimmen könnten nun sagen, das gilt auch für den heimischen Fußball – aber zumindest da war die Begeisterung auf dem Sofa traditionell immer schon groß.
„Jetzt mach doch einmal was Gscheites“wird für Eltern auf jeden Fall als Argument nicht mehr reichen, um ihre Kinder vom Computerspiel wegzulocken. Immerhin könnten sie damit ihre erste Million machen. Und Sport, heißt es, ist doch gesund . . . in Zukunft vielleicht nicht mehr ganz so.