Killer von Frankfurt hat selbst 3 Kinder
Sicherheitsoffensive auf den Bahnsteigen auch in Österreich
Wer am Tag nach dem kaltblütigen Mord an dem Buben (siehe Artikel u.) einen Bahnhof betritt, hat verstörende Bilder im Kopf. Und doch übersteigt die erschütternde Bluttat in Frankfurt jegliche Vorstellungskraft. Parallel dazu drängen sich reflexartig Fragen auf: Wie sicher sind eigentlich unsere Bahnhöfe? Kann so etwas auch in Österreich passieren?
Die Antwort auf Letztere lautet wohl Ja, denn „100prozentigen Schutz kann es vor den unberechenbaren Attacken solcher Einzeltäter nie geben“, gibt sich auch ÖBB-Generaldirektor Andreas Mättha keinen Illusionen hin. Die Bundesbahnen
können letztlich nur versuchen, das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Lokalaugenschein auf dem Wiener Hauptbahnhof: Die Überwachungskameras sind ebenso zahlreich wie die Notruf-Säulen. Im Leitstand der ÖBB laufen die Informationen zusammen – nicht nur jene vom Hauptbahnhof, sondern von der gesamten S-Bahn-Stammstrecke in Wien. Österreichweit sind Tausende Kameras auf das Geschehen in den 1100 Bahnhöfen und Haltestellen gerichtet (siehe auch die grafische Darstellung rechts). Die 500 Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sind an den Verkehrsknotenpunkten unterwegs. Und es sollen noch mehr werden, kündigt Matthä an. Dennoch kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, etwa als im Jahr 2015 ein Kinderwagen auf die Gleise rollte.
Noch ein Appell der ÖBB, unabhängig von der Schreckenstat in Frankfurt: Bei durchfahrenden Zügen so weit wie möglich zurücktreten, Kinder immer an die Hand nehmen und das Umfeld im Auge behalten!