Donald Trump versuchte, Irans Sarif zu erpressen
WASHINGTON/TEHERAN. Der politische Irrwitz um die von den USA gegen den iranischen Außenminister Sarif verhängten Sanktionen klärt sich langsam auf: US-Präsident Donald Trump hatte versucht, Sarif zu erpressen – als dieser nicht nachgab, folgten die Sanktionen.
Wie berichtet, war Sarif vor rund zwei Wochen in New York mit dem republikanischen Senator Rand Paul zusammengetroffen, der im Auftrag von Trump eine Einladung zu Verhandlungen ins Weiße Haus an den iranschen Außenminister aussprach. Wie Sarif jetzt bekannt gab, war diese Einladung allerdings mit einer Erpressung „garniert“: Entweder er leiste der Aufforderung zu Gesprächen im Weißen Haus Folge, oder er werde persönlich mit USSanktionen belegt.
„Mir wurde in New York gesagt, dass ich sanktioniert werde, sollte ich die Einladung nicht annehmen“, erklärt der iranische Außenminister jetzt in Teheran. „Und ich habe die Einladung nicht angenommen.“ Als Folge steht jetzt für Sarif, der in Amerika studiert hat, sogar ein Einreiseverbot in die USA im Raum.
Sarif erklärte weiter, dass es keine Verhandlungen mit den USA geben könne, „solange sie dem Iran eine Pistole an den Kopf halten“. Verhandlungen unter Druck und „Wirtschaftsterrorismus“seien nicht akzeptabel. Vor einer Aufnahme von Gesprächen müssten die Amerikaner zum von ihnen einseitig aufgekündigten Wiener Atomabkommen zurückkehren und die Sanktionen gegen den Iran – und natürlich auch gegen den Minister selbst – aufheben.