Neuer Radweg bringt 7 Kilometer Stau
Umbauarbeiten auf Linker Wienzeile Wirtschaftskammer warnt vor Verkehrskollaps Berechnungen des ÖAMTC:
Ab September starten die Bauarbeiten des umstrittenen Radwegs beim Naschmarkt. Die Wirtschaftskammer Wien zeichnet ein düsteres Bild: Laut Berechnungen des ÖAMTC droht an einem durchschnittlichen Werktag ein Stau von mehr als sieben Kilometern Länge – die Distanz vom Stephansdom bis Schönbrunn.
Pro Tag fahren 16.000 bis 17.000 Fahrzeuge die Linke Wienzeile entlang. 564 Betriebe sind von den Bauarbeiten betroffen. Das vom ÖAMTC errechnete Szenario für einen durchschnittlichen Werktag verheißt nichts Gutes: 8,5 Stunden Stau – von 14 bis 22.30 Uhr. Die maximale Länge mit 7,4 Kilometern wird um 19 Uhr erwartet. „Das Projekt ist aus politischen Gründen durchgezogen worden“, meint Rainer Trefelik, Handels-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer. Ausweichrouten seien keine vorhanden. Die Umwelt würde ebenfalls leiden. „Wir rechnen pro Tag mit sechs Tonnen zusätzlicher CO2-Äquivalente“, ergänzt Andreas Dillinger, Leiter der Abteilung Verkehrspolitik.
Bessere Planung bei künftigen Großprojekten
Trefelik appelliert an die Stadt, aus dem drohenden Desaster für die Zukunft zu
lernen. Gefordert wird die Entwicklung eines nachhaltigen Verkehrskonzepts mit Ausweichrouten und Umleitungsplan. „Künftige Projekte, wie der Umbau der Praterstraße, brauchen ein besseres Timing“, so Trefelik. Baustellen dieser Größenordnung sollten daher nicht mehr im Herbst und Winter angesetzt werden.
Der Bau des Radwegs am Naschmarkt geht in der derzeit geplanten Form auf Kosten der Betriebe und der Bevölkerung.
Handels-Obmann Rainer Trefelik