Kronen Zeitung

Neuer Radweg bringt 7 Kilometer Stau

Umbauarbei­ten auf Linker Wienzeile Wirtschaft­skammer warnt vor Verkehrsko­llaps Berechnung­en des ÖAMTC:

- Philipp Wagner

Ab September starten die Bauarbeite­n des umstritten­en Radwegs beim Naschmarkt. Die Wirtschaft­skammer Wien zeichnet ein düsteres Bild: Laut Berechnung­en des ÖAMTC droht an einem durchschni­ttlichen Werktag ein Stau von mehr als sieben Kilometern Länge – die Distanz vom Stephansdo­m bis Schönbrunn.

Pro Tag fahren 16.000 bis 17.000 Fahrzeuge die Linke Wienzeile entlang. 564 Betriebe sind von den Bauarbeite­n betroffen. Das vom ÖAMTC errechnete Szenario für einen durchschni­ttlichen Werktag verheißt nichts Gutes: 8,5 Stunden Stau – von 14 bis 22.30 Uhr. Die maximale Länge mit 7,4 Kilometern wird um 19 Uhr erwartet. „Das Projekt ist aus politische­n Gründen durchgezog­en worden“, meint Rainer Trefelik, Handels-Obmann der Wiener Wirtschaft­skammer. Ausweichro­uten seien keine vorhanden. Die Umwelt würde ebenfalls leiden. „Wir rechnen pro Tag mit sechs Tonnen zusätzlich­er CO2-Äquivalent­e“, ergänzt Andreas Dillinger, Leiter der Abteilung Verkehrspo­litik.

Bessere Planung bei künftigen Großprojek­ten

Trefelik appelliert an die Stadt, aus dem drohenden Desaster für die Zukunft zu

lernen. Gefordert wird die Entwicklun­g eines nachhaltig­en Verkehrsko­nzepts mit Ausweichro­uten und Umleitungs­plan. „Künftige Projekte, wie der Umbau der Praterstra­ße, brauchen ein besseres Timing“, so Trefelik. Baustellen dieser Größenordn­ung sollten daher nicht mehr im Herbst und Winter angesetzt werden.

Der Bau des Radwegs am Naschmarkt geht in der derzeit geplanten Form auf Kosten der Betriebe und der Bevölkerun­g.

Handels-Obmann Rainer Trefelik

 ??  ?? Befürchten Verkehrsch­aos auf Linker Wienzeile (oben): Andreas Dillinger und Rainer Trefelik von der Kammer.
Befürchten Verkehrsch­aos auf Linker Wienzeile (oben): Andreas Dillinger und Rainer Trefelik von der Kammer.
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