E-Bike: Zweites Todesdrama in Familie
Wie viel Leid muss eine Familie in Niederösterreich noch ertragen? Erst im Frühjahr verlor eine Mutter ihren Ehemann – der dreifache Familienvater war bei Tulln mit dem Auto in einen Teich gestürzt und ertrunken. Jetzt starben ihre beiden Nichten – wie berichtet – als sie im Rad-Anhänger von einem Auto erfasst wurden.
Die Kleinen saßen ohne Helm in dem von einem elektrisch angetriebenen roten Moped – das rechtlich als E-Bike gilt – gezogenen Gefährt, als ein Autolenker mit voller Wucht hineinkrachte. Der Wiener (60) hatte es übersehen. Die Mutter der Mädchen – eines wäre im August zwei Jahre alt geworden, die große Schwester ist viereinhalb – wurde schwer verletzt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft sowohl gegen den Autofahrer als auch gegen die Mutter der beiden Kinder wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
„Mein Bruder ist selbst völlig fertig. Er möchte einfach seine Ruhe haben“, sagt seine Schwester zur „Krone“. Die dreifache Mutter musste im Frühjahr mit dem Verlust ihres Mannes einen schweren Schicksalsschlag ertragen. „Er fuhr nur kurz weg und kam nicht mehr heim. Nach dem jetzigen Verlust empfinde ich im Moment nur tiefe Trauer und Verzweiflung.“Wie könne Gott das zulassen bzw. gibt es ihn überhaupt, klagt die Niederösterreicherin in sozialen Medien.
Indes sind auch viele Menschen fassungslos, wie es möglich ist, dass solche „Todesfallen“(mehr dazu im Brennpunkt) auf den Straßen erlaubt sind.
Man sei in dem Gestell völlig ungeschützt. Die Kinder liegen in einer Höhe wie die Stoßstange oder der Auspuff eines Autos und atmen Abgase ein. Früher gab es sogar Strafen für solche Gespanne. Jetzt dürfen unter Einhaltung der technischen Regelungen der Fahrradverordnung Fahrradanhänger benutzt werden, so das Ministerium.