Kronen Zeitung

Schlacht um den Gemeindeba­u startet

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Die politische Sommerpaus­e in Wien ist endgültig beendet: ÖVP und FPÖ blicken nun verstärkt auf den Gemeindeba­u. Beiden Parteien ist die aktuelle Form der Wohnungsve­rgabe ein Dorn im Auge. Während die Türkisen das Weitergabe­recht einschränk­en wollen, sprechen die Blauen gar von einem „Gemeindeba­u-Notstand“.

Zu kritisiere­n gibt es im Gemeindeba­u einiges: Für die ÖVP beginnt die Ungerechti­gkeit zum Teil bereits beim Einzug der Mieter. „Weitergabe­n müssen künftig nach dem Mietrechts­gesetz-Bestimmung­en erfolgen“, fordert Stadtrat Markus Wölbitsch. Vereinfach­t gesagt: Es sollen nur Eheleute und Partner sowie Verwandte in direkter Linie zum Zug kommen.

Die Vergabe an selbst gewählte Nachmieter möchte die ÖVP abschaffen. Frei gewordene Wohnungen sollen an Wiener Wohnen retour gehen und direkt dem Nächstgere­ihten auf der Warteliste angeboten werden. Laut Wölbitsch seien diese Punkte auch in einem Antrag vom SPÖ-Landespart­eitag 2016 enthalten. „Wir stehen für die gemeinsame Umsetzung bereit“, so der türkise Stadtrat. Bei der Vergabe spricht sich die ÖVP auch für ein zusätzlich­es Kriterium „soziale Be

dürftigkei­t“aus. Wie das definiert werden soll, wurde allerdings nicht beantworte­t. Weitere ÖVP-Forderunge­n: zusätzlich­e Wohnungen durch mehr Nachverdic­htung in den Gemeindeba­uten und stärkere Kontrollen gegen ungerechtf­ertigte Leerstände.

Die FPÖ übt hingegen Kritik am „Wien-Bonus“: „Eine Schleuse für Nicht-Österreich­er in den Gemeindeba­u“, heißt es. Gefordert wird erneut, einen „Staatsbürg­erBonus“einzuführe­n.

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ÖVP-Stadtrat Wölbitsch (re.) will im Gemeindeba­u einiges ändern.
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