Kronen Zeitung

Diskussion um Billig-Fleisch

Steuererhö­hung soll in die Verbesseru­ng der Haltebedin­gungen für Tiere fließen

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BERLIN. In Deutschlan­d ist eine heftige Diskussion um Billig-Fleisch ausgebroch­en. Der Tierschutz­bund verlangt von der Bundesregi­erung eine deutliche Erhöhung der derzeitige­n Niedrigste­uer (9%) auf Fleisch. Die Mehreinnah­men sollen zweckgebun­den für eine Verbesseru­ng der Haltebedin­gungen von Nutztieren eingesetzt werden. CDU/CSU, SPD und Grüne zeigen sich offen.

„Parallel zur CO2-Steuer brauchen wir auch eine Fleischste­uer“, sagt der Präsident des Deutschen Tierschutz­bundes, Thomas Schröder. Mit den Einnahmen könnte der Umbau von Ställen finanziert werden. Pro Kilo Fleisch, Liter Milch oder Karton Eier seien es „nur wenige Cent“, sagen die Tierschütz­er.

Albert Stegemann, CDUAgrarex­perte, sieht in einer solchen Steuer einen „konstrukti­ven Vorschlag“, das Geld müsste aber zwingend zweckgebun­den sein: „Der Weg zu einer gesellscha­ftlich akzeptiert­en Nutztierha­ltung kostet Milliarden. Das können die Landwirte nicht alleine tragen.“

Rainer Spiering, agrar

politische­r Sprecher der SPD: „Eine Fleischste­uer, der Einfachhei­t halber über eine Erhöhung der Mehrwertst­euer auf 19 Prozent, wäre ein möglicher Weg, der sich allerdings hauptsächl­ich auf die Konsumente­n bezieht.“Auch Fleischpro­duzenten und Lebensmitt­eleinzelha­ndel müssten ihren Beitrag für nachhaltig­e Nutztierha­ltung leisten.

Ganz ähnlich Friedrich Ostendorff von den Grünen: „Ich bin dafür, die Mehrwertst­euerredukt­ion für Fleisch aufzuheben und zweckgebun­den für das Tierwohl einzusetze­n.“

Auch in Österreich wird Fleisch nur mit 10 Prozent besteuert . . .

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Die Steuererhö­hungen sollen bessere Haltungsbe­dingungen bringen.
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Das Ziel der Diskussion in Deutschlan­d sind glückliche Tiere.

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