Und wohin mit den Kindern?
Schließtage im Sommer als Problem SPÖ rückt Kindergärten in den Fokus
Die Bundes-SPÖ lässt sich in diesen Tagen für einen Erfolg „ihrer“Landeshauptleute feiern: Ab Herbst ist in den drei roten Ländern Wien, Burgenland und Kärnten der Kindergarten nämlich gratis – oder zumindest stark verbilligt. Die SPÖ will das im ganzen Land und fordert vor allem eine Reduktion der Sommer-Schließtage.
Es ist vor allem im Sommer eine Frage, die viele Eltern in Turbulenzen bringt: Was tun mit den Kleinen, wenn der Kindergarten geschlossen hat? Im Schnitt schließen die heimischen Kindergärten 22 Tage pro Jahr ihre Pforten – allein im Sommer sind es zwei Wochen. Am besten ist die Lage noch in Wien, in manchen Bundesländern gibt es im ganzen Jahr mehr als 30 Schließtage.
Weil dies für Eltern ganz schön problematisch werden kann, wurde in den vergangenen Jahren stets in den Ausbau investiert – der SPÖ ist dies allerdings zu wenig, wie Parteichefin Pamela Rendi-Wagner zur „Krone“sagt: „Wir müssen die langen Kindergarten-Ferien auf ein Minimum reduzieren.“ Die SPÖ macht sich deshalb für eine „Ausbauoffensive für flächendeckende und ganztägig geöffnete Kinderbetreuung“nach der Nationalratswahl stark.
Rote Länder preschen mit Gratis-Betreuung vor
Rückenwind bei diesem allsommerlich auftauchenden Thema verschaffen Rendi-Wagner just jene, die sie sonst eher mit Zwischenrufen beschäftigen: und zwar die SPÖ-Landesparteien.
Der kommende Herbst stellt in puncto Kindergarten, der politisch ja in der Kompetenz der Bundesländer liegt, in SPÖ-regierten Gefilden nämlich eine kleine Zäsur dar. Denn fortan ist der Kindergarten nicht nur in Wien, sondern auch im Burgenland gratis – gelten soll die Regelung ab November. Diesem Vorbild folgen auch die Kärntner: Nachdem das Land bislang die Hälfte der Kosten übernahm, sollen es ab Herbst zwei Drittel sein. Bewährt sich dieses System, sollen auch die Kärntner künftig für öffentliche Kindergärten nichts mehr zahlen.
Und geht es nach RendiWagner, soll dies auch in den übrigen Ländern so sein.