100 Kamele Kopfgeld
Mehr als 1,8 Millionen Pilger aus dem Ausland, dazu noch einmal gut 200.000 aus Saudi-Arabien selbst, die Hadsch, die Pilgerreise nach Mekka, die jeder gläubige Moslem, jede gläubige Muslima, einmal im Leben absolvieren soll, ist ein Ereignis von gigantischen Ausmaßen, eine enorme logistische Herausforderung. Und ein immenses Geschäft, in dessen buchstäblicher Mitte die Kaaba steht, der riesige schwarze Würfel, der von den Gläubigen umrundet wird, wie einst Mohammed es getan hat.
Die Kaaba gibt es allerdings schon viel länger als den Islam. Sie war einst ein Götzenheiligtum und Mekka schon lange vor Mohammed ein Pilgerort. Und ein Ort des Geschäftes mit den Pilgern.
Und so hatten die polytheistischen Kaufleute von Mekka auch gar keine Freude, als Mohammed begann, den neuen Glauben zu predigen. Sie fürchteten um ihr Geschäft.
Im Jahr 622 muss Mohammed gar aus Mekka fliehen, versteckt sich in einer Höhle. Obwohl die Kaufleute 100 Kamele Kopfgeld auf ihn aussetzen, gelingt es ihm, nach Medina zu entkommen. Und von dort aus beginnt schließlich sein Siegeszug. Er zieht in den Krieg gegen Mekka, gewinnt mehrere Schlachten. Als er im Jahr 630 schließlich mit fast 10.000 Kriegern in Richtung Mekka zieht, fällt ihm die Stadt kampflos in die Hände.
Mohammed umrundet in der Folge die Kaaba und nimmt sie als Heiligtum für den Islam in Besitz. Das Geschäft mit den Pilgern bleibt damit erhalten.