Fahrlässiger Umgang mit dem Stadtbild
Nicht nur Wiens Plätze legen Zeugnis von einem grob fahrlässigen Umgang der jeweiligen Stadtregierung mit dem Stadtbild ab. „Stadtverdichtung und Grünvernichtung“könnten dafür als Motto dienen. Das Fleckwerk des in „Inselbereiche“zerstückelten Karlsplatzes ist ein gutes Beispiel. Der „Ausbau“des ehemaligen Historischen Museums der Stadt Wien mit dem geplanten „schwebenden“Klotz als Dachaufsatz ist insgesamt ein Unding!
Für eine „zeitgemäße Umgestaltung“des davorliegenden Platzes sind Bäume – wie fast überall – selbstredend im Weg! Im Zuge von „Neugestaltungen“sei auch an das „Umspannwerk Schwarzenbergplatz“mit den stylischen Blechleuchten und Masten erinnert, ein Platz, dessen Steinwüste inzwischen zu einem wahren „Hotspot“der Stadt geworden ist. Da wären noch der Schwedenplatz – als solcher kaum noch zu erkennen – und der Heldenplatz mit den Containern, in denen unsere werten Volksvertreter ihre weisen (parteipolitischen) Beschlüsse fassen. Vielleicht kommt ja an deren Stelle auch einmal ein schöner moderner Museumsbau hin, der alle Sichtachsen verstellt.
Der vielmalträtierte Rathausplatz, der kaum mehr sein ursprüngliches Aussehen erlangt, wäre auch noch zu erwähnen und natürlich das „Projekt Heuplatz“, ein Highlight vorwiegend grüner Stadtplanung. Eine Stadtund Raumplanung aber, die dermaßen verpolitisiert ist, kann ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nachkommen – zum Schaden vieler und ausschließlich zum Nutzen der üblichen Profiteure.
Dr. Alf Gerd Fantur, Wien